Als Grüne haben wir uns immer gegen Rassismus, Diskriminierung und Beleidigung von Minderheiten eingesetzt. Wir sind immer für gleiche Rechte für Migranten, Schwule und Lesben und Queers eingetreten und für Frauengleichstellung. Wir wollten und wollen eine Gesellschaft, in der Menschen ohne Angst verschieden sein können! Es geht um den positiven Umgang mit Differenz, es geht um die Aufarbeitung des Kolonialismus, wir treten ein gegen Antisemitismus und Islamophobie.
Wir streiten für eine offene, plurale, vielfältige Gesellschaft, für offenen Dialog und eine lebendige Streitkultur. Wir sind selbstbewusste grüne Frauen und Männer, die den Wert der Quote gelebt haben und zeigen, wie viele starke Politikerinnen die Grünen haben.
Wir haben uns immer gegen rechte Identitätspolitik eingesetzt, sind den Pegida-Aufmärschen entschieden entgegengetreten. Wir haben Hanau und den NSU entschieden verurteilt und wir bekämpfen den Rechtsextremismus in unserer Gesellschaft.
Aber wir sollten in Bezug auf Übertreibungen in unseren Milieus und Communities auch selbstkritisch sein.
Denn auch eine linke Politik der Selbstermächtigung kann in neue Unfreiheit umschlagen, wie wir jetzt sehen. Wenn z.B. das Gedicht der schwarzen Lyrikerin Gorman von einer weißen, nicht binären Frau nicht mehr ins Niederländische übersetzt werden soll, hat das mit einer lebendigen, freiheitlichen Kultur nichts mehr zu tun.
Ich fand die Entschuldigung der grünen Berliner Spitzenkandidatin, Bettina Jarasch, für ihren Kindheitswunsch, Indianerhäuptling werden zu wollen und dieses Wort auch noch aus dem Netz zu löschen, nicht richtig. Kindheitserinnerungen müssen in ihrem Kontext gesehen werden.
Wir Grüne stehen für die berechtigten Interessen der LGBTQI -Bewegung und wollen ihre völlige rechtliche Gleichstellung.
Aber wir stehen für Kunstfreiheit und eine offene Debattenkultur, auch an unseren Universitäten und Hochschulen und in unseren Kultureinrichtungen.
Ich will einen offenen Dialog, wie wir Kolonialismus verlernen können, was gelebte kulturelle Vielfalt bedeutet, wie eine Ästhetik der Nachhaltigkeit den Transformationsprozess zu einer klimaneutralen Gesellschaft begleiten kann.
Ich will keine selbst ernannte Avantgarde, die allen Regeln vorschreibt, was übersetzt, gemalt oder geschrieben werden darf. Nicht, wer etwas sagt, sondern was eine sagt, ist der Maßstab in unseren Auseinandersetzungen.
Ich streite für hohe Sensibilität gegen Diskriminierungen jeder Art und für eine lebendige Debattenkultur auf Augenhöhe.
Neuste Artikel
Fraktion
Straßenverkehrsgesetz: Grüne kritisieren CDU für wiederholte Blockade der Verkehrswende
Die Reform der Straßenverkehrsordnung (StVO) ist im Bundesrat gescheitert. Aufgrund der ablehnenden Haltung vor allem unionsgeführter Bundesländer konnte die StVO-Novelle in der vergangenen Woche nicht beschlossen werden. Mit der Reform sollten u.a. Klima- und Umweltschutz als neue Ziele ins Verkehrsrecht aufgenommen werden, etwa um mehr Spielraum für die Einrichtung von Busspuren und Tempo-30-Zonen zu schaffen….
Europa
Alexandra Werwath auf grüner Bundesliste für die Europawahl 2024: Engagiert für eine starke maritime Wirtschaft
Auf der Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen vom 23. bis 26. November 2023 in Karlsruhe, erhielt Alexandra Werwath einen Platz auf der starken Grünen Liste für die Europawahl 2024 und sicherte sich den Listenplatz 23. Bereits im Oktober erhielt Alexandra Werwath das Votum ihres Landesverbandes Bremen für die Europaliste 2024. Somit wird sie im kommenden…
Fraktion
Klima- und Sozialpolitik nicht gegeneinander ausspielen: Transformation der Wirtschaft gelingt nur mit sozialer Flankierung
Die grüne Bürgerschaftsfraktion kritisiert Rufe aus Reihen der CDU und FDP, die Transformation in Richtung Klimaneutralität mit einem sozialen Kahlschlag zu finanzieren. „Es ist verheerend, den Eindruck zu erwecken, dass nun einkommensschwache Haushalte zurückstecken müssten, damit Maßnahmen zur Transformation unserer Wirtschaft bezahlbar sind“, sagt der wirtschaftspolitische Sprecher der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, Emanuel Herold. Es ist nicht vermittelbar,…
Ähnliche Artikel
Diskussion
Blick zurück und Wende nach vorne
Liebe Freundinnen und Freunde, am vergangenen Wochenende haben wir uns auf unserer zweiten digitalen Landesmitgliederversammlung getroffen. Wir wollen an dieser Stelle einmal einen Blick zurückwerfen und einen nach vorne. Wir vermissen Euch. Wir vermissen den direkten Austausch, die Gespräche am Rande von Veranstaltungen – das „dazwischen“, das auf Video-Konferenzen nicht möglich ist und dennoch so…
Diskussion
Carsten von Wissel: „Coronazahlen in Bremer Stadtteilen vorhersehbar“
Corona in den Stadtteilen. Wie Bremen einmal mehr streitet Lange hat sich die Bremer Regierungspolitik dagegen gesperrt, Coronazahlen nach Stadtteilen aufgeschlüsselt zu veröffentlichen. Nun gibt es doch eine Aufschlüsselung nach Postleitzahlen – und was dabei herauskam, ist so überraschungsfrei wie vorhersehbar. Die Zahlen sind da am höchsten, wo die Probleme ohnehin kulminieren. Für den üblichen…
Diskussion
Hermann Kuhn meint,…
…dass die Fakten öffentlich zugänglich sein müssen, um die Pandemie zu bekämpfen. Die Senatorin für Gesundheit, der Senat insgesamt haben über Monate hinweg die bei ihnen verfügbaren Daten über die Verteilung der infizierten Personen auf die Stadtteile Bremens bewusst zurückgehalten; erst in vergangenen Woche haben Presse-Recherchen die Veröffentlichung erreicht. Dieses beharrliche Schweigen des Senats halte…