Die Menschen sind bereit für die Mobilitätswende: Drei von vier Bremer*innen wollen weniger Autos in der Stadt. 77 Prozent wollen den Umweltverbund stärken und Autoverkehr reduzieren. 73 Prozent wollen aufgesetztes Parken merklich reduzieren. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage hervor, die das Hamburger Umfrageinstitut GMS für die Bremer Verkehrsinitiative „Einfach Einsteigen“ durchgeführt hat.
Passend dazu ist nun die Teilfortschreibung des Verkehrsentwicklungsplans (VEP) durch den VEP-Projektbeirat freigegeben worden. Damit kann eine Befassung in Senat, Deputation und Bürgerschaft erfolgen. „Wir wollen mehr Verkehr durch Bus und Bahn, mit dem Fahrrad und zu Fuß abwickeln. Das macht die Innenstadt attraktiver und bringt die Verkehrswende voran“, betont auch unsere Bürgermeisterin und Mobilitätssenatorin Maike Schaefer.
Zum neuen Verkehrsentwicklungsplan erklären die Landesvorstandssprecher*innen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bremen:
Florian Pfeffer, Landesvorstandssprecher:
„Bei der Verkehrswende geht es nicht nur darum, wie man bequem und günstig von A nach B kommt. Es geht auch darum, wie der öffentliche Raum gestaltet wird und wie wir in unseren Städten ebenso wie auf dem Land zusammenleben wollen. Wie entstehen Orte, an denen sich Menschen gerne aufhalten und Begegnungen stattfinden können, wo können Kinder spielen und wie können Barrieren für Menschen mit Behinderungen beseitigt werden? Wir wollen eine Stadt, in der alle Platz haben.
Wir freuen uns sehr, dass mit dem Verkehrsentwicklungsplan das Ziel einer ‘Stadt für Alle’ konsequent weiterverfolgt wird. 75 Prozent der Menschen in Bremerhaven und Bremen wünschen sich eine Verkehrswende. Wir Grüne setzen uns ein für gleichberechtigte, uneingeschränkte und sichere Teilhabe für Menschen mit Behinderungen, für alte Menschen, für spielende Kinder, Fahrradfahrer*innen und Fußgänger*innen.
Unsere Städte bieten derzeit überproportional viel Raum für Autos – und diese stehen den Großteil der Zeit an Ort und Stelle und nehmen Platz weg. Wir wollen, dass dieser Raum und unsere Steuergelder gerechter verteilt werden und nicht mehr einseitig zugunsten des Autoverkehrs. Wir sind dafür, dass von einer solchen Verteilung auch Autofahrer*innen profitieren, – denn auch die nutzen den ÖPNV, gehen zu Fuß oder nutzen Fahrräder.“
Alexandra Werwath, Landesvorstandssprecherin:
„Der Verkehrssektor ist ein entscheidender Hebel bei der Bekämpfung der Klimakrise, die wir Grüne mit der Frage nach sozialer Gerechtigkeit zusammendenken. Nicht jede*r kann oder möchte sich beispielsweise ein Auto leisten.
Die Umfrage von ‚Einfach Einsteigen‘ hat gezeigt, dass ein Großteil der Menschen die Verkehrswende wollen. Das ist ein gutes Signal. Deswegen müssen wir jetzt die Verkehrswende auch beherzt anpacken. Die anderen demokratischen Parteien sollten das im Hinterkopf behalten. Niemandem helfen faule Kompromisslösungen, welche die Schwächsten der Gesellschaft benachteiligen, wie beispielsweise das Konzept des Innensenators zur Neuordnung des Parkens in innenstadtnahen Quartieren.
Es ist stark, dass unsere Mobilitätssenatorin Dr. Maike Schaefer bereits so viele Verkehrsprojekte angestoßen hat wie die Umgestaltung der Martinistraße, die Fahrradpremiumroute oder auch die Anschaffung der ersten E-Busse in Bremen. Wir sind überzeugt davon, dass diese Aufwertungen alle positiv begeistern werden. Mit der Verkehrswende tun wir was für das Klima, für soziale Teilhabe und für uns alle.“
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