Bremen verstärkt auf grüne Initiative die kostenlose Energieberatung in Quartieren mit hoher Armut. Dafür erhält die Verbraucherzentrale Bremen jährlich 80.000 Euro mehr, wie es ein Haushaltsantrag der Grünen vorsieht. Die Freigabe der Mittel steht Dienstag auf der Tagesordnung der Deputation für Verbraucherschutz. Hintergrund für die Mittelerhöhung sind die Corona-Pandemie und die rasant gestiegenen Energiekosten. Durch zeitweilige Schulschließungen und Homeoffice haben Familien deutlich mehr Zeit in der Wohnung verbracht. Die Folge: hohe Nachzahlungen durch den höheren Energieverbrauch bei gleichzeitig gestiegenen Preisen. Das trifft Menschen mit geringem Einkommen überproportional hart, so die sozialpolitische Sprecherin Sahhanim Görgü-Philipp: „Die steigenden Energiekosten belasten viele Menschen erheblich. Um insbesondere Bürger*innen mit schmalem Geldbeutel zu entlasten, weiten wir die dezentrale Energie-Check-Beratung der Verbraucherzentrale aus. Die Beratung vor Ort hilft den Menschen zu verstehen, an welchen Stellen der hohe Verbrauch entsteht und wie sie genau ihre Strom-, Wasser- und Heizkosten verringern können. Dadurch werden langfristig auch Energiesperren vermieden, die bei Zahlungsschwierigkeiten entstehen können. Zugleich schont der geringere Verbrauch das Klima. Sozialpolitik und Klimaschutz gehen hier Hand in Hand.“
Die Verbraucherzentrale bietet schon seit längerem dezentrale Energieberatungen in Bremen und Bremerhaven an. Aber nicht in allen Quartieren ist dieses Angebot vorhanden und nicht alle Multiplikator*innen kennen es. Diese Lücke soll nun geschlossen werden. Neben Sachmitteln dienen die 80.000 Euro pro Jahr der Finanzierung von zwei halben Stellen. Die neuen Mitarbeiter*innen sollen die kostenlose Energieberatung zum einen bekannter machen – u.a. durch mehrsprachige Flyer und eine stärkere Vernetzung mit Quartiersmanager*innen, Bewohnertreffs, Mütterzentren und anderen Einrichtungen vor Ort. Zum anderen sollen sie über neue Bremer Förderprogramme etwa zu Balkonsolaranlagen informieren, mit denen sich die Energiekosten senken lassen. Nicht zuletzt sollen weiße Flecken unter den Quartieren identifiziert werden, in denen künftig eine persönliche Sprechstunde für die Energieberatung pro Woche eingerichtet werden sollte.
Neuste Artikel
Landesverband
So bewerten die Grünen Bremen die Ergebnisse des Koalitionsausschusses
Der Koalitionsausschuss in Berlin hat nach mehrstündigen Verhandlungen seine Ergebnisse vorgestellt. Neben einer Reihe von positiven Maßnahmen für den Klimaschutz, wie eine 45-Milliarden-Investitionen in das Schienennetz, gibt es aber auch Rückschritte, die zeigen, dass SPD und FDP den Ernst der Lage noch nicht erkannt haben. Alexandra Werwath, Landesvorstandssprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bremen, sagt: “Nach…
Verkehrspolitik
„Mehr Tempo für die Brückensanierung statt für den Autobahnausbau“
Die GRÜNEN in Bremen und Niedersachsen fordern Verkehrsminister Volker Wissing auf, die Brücken in Bremen und Niedersachsen schneller zu sanieren.
Wirtschaftspolitik
‚Energy Port‘: Grüne erwarten vertiefte Alternativen-Prüfung und belastbares Finanzierungskonzept
Der Häfenausschuss beschäftigt sich am Freitag mit der Studie, die die Potenziale des südlichen Fischereihafens in Bremerhaven für die Energiewende untersucht hat. Dazu erklärt Robert Bücking, Vorsitzender des städtischen Hafenausschusses und wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion: „Die Zeichen stehen auf Aufbruch, das Wettrennen um die ökonomische Teilhabe am Offshore-Boom hat begonnen. Bremerhaven ist mit seiner Lagegunst…
Ähnliche Artikel
Soziales
Koalitionsfraktionen: Weniger Bürokratie bei Förderung von Initiativen und Institutionen
Gemeinsame Pressemitteilung der Bürgerschaftsfraktionen von SPD, Bündnis 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE Ob Jugendeinrichtungen, Kulturprojekte und Theater, Sportvereine, Umweltschutzgruppen oder Kitas von Elterninitiativen – zuletzt hat Bremen für über 4000 Institutionen und Projekte über 500 Millionen Euro an Fördermitteln bereitgestellt. Auf Initiative der Koalitionsfraktionen von Bündnis 90/DIE GRÜNEN, SPD und DIE LINKE sollen die Initiativen…
Soziales
FreiKarte muss alle Kinder und Jugendliche erreichen
60 Euro Guthaben, das bei knapp 50 Freizeitangeboten in Bremen und Bremerhaven genutzt werden kann – das ist für Kinder und Jugendliche mit der FreiKarte möglich. Fast 117.000 FreiKarten wurden verschickt, von denen bisher rund 84.000 aktiviert wurden. Das entspricht 72 Prozent. Damit ist aktuell ein Guthabenwert von über 1,5 Millionen Euro eingelöst worden, wie…
Soziales
Grüne erwarten dauerhafte Lösung für ‚Schwarze Kinderbibliothek’
Die Gesellschaft ist bunt. Diese Diversität sollte sich auch in Kinder- und Jugendbüchern spiegeln, damit sich Kinder mit anderen Kulturen und Menschen auseinandersetzen. Ob Herkunft, Hautfarbe, sexuelle Orientierung oder Behinderungen – die Berücksichtigung dieser Vielfalt auch in der Kinder- und Jugendliteratur kann dazu beitragen, dass andere Menschen als Selbstverständlichkeit angesehen werden. Vor allem führt dies…