Zum Tag der Wohnungslosen am 11. September zeigt sich das rot-grün-rote Regierungsbündnis erfreut über die Fortschritte beim Projekt Housing First, sieht aber noch weitere Handlungsbedarfe. Die Träger Wohnungshilfe Bremen und Hoppenbank haben einen Zuwendungsbescheid erhalten für das Pilotprojekt Housing First, das sich derzeit in der Aufbauphase befindet.
Sofia Leonidakis, Vorsitzende und sozialpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE in der Bremischen Bürgerschaft, dazu: „Jeder Tag eines wohnungslosen Menschen ist geprägt von hohem Alltagsstress, gesundheitlichen Risiken, Absicherung der persönlichen Gegenstände, Vertreibung, Unsicherheit bis hin zu Übergriffen. Der Tag der Wohnungslosen steht für ein Leben in Würde, das Recht auf die eigenen vier Wände und eine diskriminierungsfreie Gesellschaft. Diese Grundsätze sind unsere Leitlinien als rot-grün-rote Koalition.“ Leonidakis begrüßt die Fortschritte bei der Umsetzung vom eingeleiteten Paradigmenwechsel in der Wohnungslosenhilfe in Bremen: „Wir freuen uns besonders, dass das von uns in Bremen initiierte und wegweisende Projekt Housing First auf der Zielgeraden ist. Die Stadt kauft hierfür Belegbindungen an, gleichzeitig muss aber darüber hinaus die Zahl der Sozialwohnungen steigen, Wohnungsnotstände wie z. B. durch Strom- und Wassersperren weiter massiv gesenkt und Vertreibung verhindert werden. Wir wollen eine Stadt, in der alle einen Platz haben.“
Birgitt Pfeiffer, sozialpolitische Sprecherin der SPD-Fraktion und Vorsitzende der Deputation für Soziales, Jugend und Integration, kommentiert: „Es ist großartig, dass wir nun mit dem Projekt Housing First an den Start gehen. Dieser neue Ansatz ist ein wichtiger weiterer Baustein in der Wohnungslosenhilfe, der die bisherigen Angebote gut ergänzt. Diese vielfältigen Angebote werden wir natürlich auch weiterhin unterstützen, denn wir haben den größten Respekt vor all denjenigen, die sich seit Jahren mit einer Vielzahl von Angeboten für wohnungslose Menschen in ihrer schwierigen Lage einsetzen. Der bundesweite Tag der Wohnungslosen am 11. September ist daher auch ein guter Zeitpunkt, uns bei allen engagierten beruflichen und ehrenamtlich tätigen Menschen für ihre wertvolle Arbeit zu bedanken.“
Thomas Pörschke, Sprecher für Obdachlosenpolitik der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN, ergänzt: „Es ist eine Frage der Würde, möglichst rasch vielen obdachlosen Menschen zu einer eigenen Wohnung zu verhelfen. Das Projekt ‚Housing First‘ ist dabei ein wichtiges Werkzeug und zugleich ein Meilenstein bei der Verbesserung der Beratung, Vermittlung und Betreuung in Not befindlicher Menschen. Hoffnung und Erwartungen setzte ich dabei auch auf die Wohnungswirtschaft: Wir brauchen deutlich mehr gute und geeignete Wohnungen, als wir mit dem schrittweisen Ankauf von Belegungsrechten sichern können. Letztlich kommt es auf die Hilfe und Kooperationsbereitschaft aller an.“
Am Samstag, den 11.9., dem Tag der Wohnungslosen, findet von 11 bis 14 Uhr eine vom Aktionsbündnis Menschenrecht auf Wohnen ausgerichtete Veranstaltung auf dem Bremer Marktplatz statt.
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