Lale-Ergebnisse: Verbindliches Sprachförderkonzept überfällig

Als Konsequenz aus dem Lale-Vergleichstest fordert die GRÜNEN-Fraktion, die verbindliche Sprachförderung zu intensivieren. Neben dem neuen Kita-Brückenjahr, das den Kita-Besuch samt Förderung für Kinder mit Sprachdefiziten ein Jahr vor der Einschulung nun verbindlich macht, gehört dazu auch das lange angekündigte Sprachförderkonzept, das die Unterstützung der betroffenen Kinder beim Übergang von der Kita in die Grundschule und in den folgenden Schulstufen enger verzahnen soll. Außerdem erwarten die GRÜNEN, dass die Kapazitäten für die Teilnahme von mehr Schulen am Lale-Test ausgebaut werden. Zum Hintergrund: Die aktuelle Lernausgangslagen-Erhebung (Lale) zeigt, dass drei Viertel der Fünftklässler*innen in sozial schwierigen Quartieren beim Leseverständnis nicht die Regelstandards erfüllen. In Mathematik bleiben mit rund 80 Prozent noch mehr Schüler*innen unter dem Regelstandard.

Um der sozialen Spaltung im Bildungsbereich entgegenzusteuern, so der bildungspolitische Sprecher Christopher Hupe, muss die Sprachförderung in Kita und Schule weiter verstärkt werden: „Sprache ist der Schlüssel für einen erfolgreichen Bildungsverlauf bei Kindern. Ohne hinreichende Deutschkenntnisse lassen sich auch Textaufgaben in Mathe nicht lösen. Das Kita-Brückenjahr ist ein wichtiger Schritt, um Kinder mit Förderbedarf noch vor der Einschulung besser zu unterstützen. Das alleine reicht aber nicht. Die Sprachförderung muss auch beim Übergang von der Kita in die Grundschule und in den folgenden Schulstufen enger verzahnt werden. Der Lernzuwachs von der fünften bis zur siebten Klasse zeigt, dass das der richtige Weg ist. Dafür braucht es aber ein verbindliches Sprachförderkonzept, das jetzt endlich umgesetzt werden muss.“

Der Bildungspolitiker der GRÜNEN lobt in diesem Zusammenhang ausdrücklich das Engagement der 23 Schulen und ihrer Lehrkräfte, die freiwillig am Lale-Test teilgenommen haben: „Mit den Testergebnissen können die Schulen für ihre Arbeit mit den Kindern wichtige Rückschlüsse ziehen. Das kann sich in Fortschritten niederschlagen, wie sich im Vergleich zeigt: Die Schulen, die bereits vor zwei Jahren am Lale-Test teilgenommen haben, verzeichnen bei ihren heutigen Siebtklässler*innen deutlich bessere Ergebnisse in Deutsch und Mathe. Ich erwarte, dass die Kapazitäten für die Teilnahme von mehr Schulen am Lale-Test ausgebaut werden. Das ist ein gutes Instrument, um den Schulen für ihre wertvolle Arbeit mit den Schüler*innen die nötige Datengrundlage zu verschaffen.“