Die ungleiche Entlohnung von Frauen und Männern für gleichwertige Arbeit ist in vielen Berufen ein Missstand. So auch im Hochschulbereich, wie Studien aus Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen belegen. Demnach erhalten Professor*innen niedrigere Leistungsbezüge als ihre männlichen Kollegen. Auch im wissenschaftlichen Mittelbau sowie in den Bereichen Verwaltung und Technik bezahlen Hochschulen für dieselbe Arbeit Frauen und Männer oft unterschiedlich. Vor diesem Hintergrund will es das Bremer Regierungsbündnis nun genauer wissen: Mit einer Studie soll der Gender Pay Gap an den Hochschulen und außeruniversitären Einrichtungen im Land Bremen untersucht und wirksame Gegenmaßnahmen aufgezeigt werden. In die Zielvereinbarungen mit den Hochschulen, dem Studierendenwerk und der Unibibliothek soll aufgenommen werden, den Gender Pay Gap zu verringern. Das sieht ein von den Grünen initiierter Antrag der Koalition vor, den der Landtag am Mittwoch beschlossen hat.
Dazu erklärt die wissenschaftspolitische Sprecherin Solveig Eschen: „Der Gender Pay Gap ist ein ärgerliches und unnötiges Phänomen. Aufgrund der Daten aus anderen Bundesländern ist aber anzunehmen, dass auch Bremens Wissenschaftslandschaft davor nicht gefeit ist. Wie Bremen genau dasteht, müssen wir wissen, um Ungerechtigkeiten beseitigen zu können. Eine wissenschaftliche Erfassung des Gender Pay Gaps ist daher unerlässlich. In der Folge sind dann passgenaue Maßnahmen zu ergreifen. Frauenförderung im Wissenschaftsbereich ist in Bremen bereits etabliert. Hier muss angeknüpft und Bestehendes hinsichtlich der Wirksamkeit auf den Gender Pay Gap überprüft werden. Über die Zielvereinbarungen zwischen Land und Wissenschaftseinrichtungen wird es möglich sein, die nötigen Schritte konkret zu vereinbaren. Denn echte Gleichstellung muss sich auch im Geldbeutel wiederfinden!“
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