Grüne Bremen schockiert über das trans*feindliche Hassverbrechen in Bremen

Wie die Polizei Bremen mitteilt, ist am Wochenende eine 57-jährige Trans*Frau von einer Jugendgruppe beschimpft und schwer verletzt worden. Die Bremerin sei in der Neustadt von mehreren Jugendlichen in der Straßenbahnlinie 4 beleidigt und später von einem der Angreifer ins Gesicht geschlagen worden. Seine Begleiter feuerten ihn dabei lautstark an.

Erst vor wenigen Tagen ist in Münster ein 25-Jähriger nach einem Angriff am Rande einer Veranstaltung zum Christopher Street Day (CSD) gestorben.

Die beiden Landesvorstandssprecher*innen von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bremen, Alexandra Werwath und Florian Pfeffer, schockiert diese Nachricht:

“Hass tötet. Das haben wir erneut schmerzlich in der vergangenen Woche erleben müssen. Das nun wenige Tage nach diesem schrecklichen Verbrechen auch in Bremen eine Trans*Frau angegriffen und schwer verletzt wird, macht uns fassungslos und zutiefst betroffen. Wir müssen uns gemeinsam gegen Hass und Gewalt in jeder Form stellen. Wir müssen Trans- und Queer-Feindlichkeit entschieden entgegentreten und müssen die Menschen besser vor Angriffen jeglicher Art schützen. Das ist Aufgabe der Politik, aber auch der Gesellschaft. Hasskriminalität gegen bestimmte Menschengruppen ist nicht akzeptabel und muss bekämpft werden.

Wir wünschen dem Opfer gute Besserung und bitten Zeugen, sich bei der Polizei Bremen zu melden.”

Senatorin Anja Stahmann verurteilt transphobe Gewalttat aufs Schärfste: „Es ist nicht hinnehmbar, dass Menschen wegen ihrer geschlechtlichen Identität um ihr Leben fürchten müssen. Dieses Hassverbrechen ist aufs Schärfste zu verurteilen.“

„Diese feige Gewalttat erschüttert mich zutiefst. Es ist schrecklich und nicht tolerierbar, dass eine Trans*Frau in der Linie 4 angegriffen und schwer verletzt wurde! Queerfeindlicher Gewalt muss konsequent begegnet werden. Als Aufsichtsratsvorsitzende der BSAG stehe ich im engen Austausch mit dem Vorstand der BSAG und werde zudem mit dem Innenressort darüber beraten, wie wir für mehr Sicherheit in unseren Bussen und Bahnen sorgen können. Denn im ÖPNV beobachten wir dass es vermehrt zu verbalen und körperlichen Attacken kommt– sowohl zwischen einzelnen Fahrgästen als auch von Fahrgästen gegenüber dem BSAG-Personal. Das ist für mich nicht hinnehmbar – alle Menschen sollen sich in Bremen sicher fühlen!“, so Senatorin und Bürgermeisterin Maike Schaefer via Twitter zum trans*feindlichen Hassverbrechen.

Der Fraktionsvorsitzende der GRÜNEN, Björn Fecker schreibt auf Twitter: „Ich bin entsetzt und hoffe auf vollständige Genesung. Der Angriff macht klar, dass auch in unserer liberalen Stadt längst nicht alles gut ist. Transfeindlichkeit ist überall. Das Eintreten für gesellschaftliche Vielfalt und die Grundrechte muss permanente Aufgabe sein!“

Mahnwache am Montagabend

Diese Gewalttat reiht sich ein in andere Fälle teils schwerer trans- und queerfeindlicher Gewalt der letzten Wochen und Monate.
Um gemeinsam unsere Wut und Betroffenheit in die Öffentlichkeit zu tragen, findet heute eine spontane Mahnwache von Bremer trans* und queer Aktivist*innen statt.
Es darf nicht sein, dass Menschen immer noch glauben, dass es okay sei, queere Menschen anzufeinden und anzugreifen. Es darf nicht sein, dass überall in Deutschland rund um die CSDs, die eigentlich ein Grund zum Feiern sein sollten, Nachrichten über trans-feindliche Angriffe auftauchen. Es darf nicht sein, dass queere Menschen wieder in Angst leben müssen. Kommt mit um 18:30 Uhr zur Schwankhalle.