Als Kurswechsel weg vom Flächenfraß im Bremer Grüngürtel hin zur Flächenkreislaufwirtschaft bewertet die GRÜNEN-Fraktion das am Dienstag vom Senat beschlossene Gewerbeentwicklungsprogramm 2030. Das GEP 2030 hat angesichts von begrenztem Flächenvorrat, Klimawandel und Artensterben eine grüne Handschrift. Der ökologisch wertvolle Grüngürtel um Bremen wie z.B. die Ochtumniederung südlich des Flughafens bleibt unangetastet. Die Dispositionsreserve – also der Vorrat an vollständig erschlossenen Flächen zur gewerblichen Nutzung – wird fortan stetig steigend aus bereits versiegelten Brach- und Konversionsflächen gefüllt. Ihre Entwicklung muss mit mehr Flächeneffizienz, nachhaltiger Bauweise, regenerativer Energieversorgung und klimafreundlicher Verkehrsanbindung einhergehen.
Der wirtschaftspolitische Sprecher Robert Bücking hebt hervor, dass die nun noch anstehenden Neuerschließungen dem Übergang in eine klimafreundliche Wirtschaft dienen: „Die großen Neuerschließungen an der Hansalinie, im Industriepark und auf dem Flughafengelände stehen im Dienst der ökologischen Transformation unseres Standorts und sichern die Arbeitsplätze der Zukunft. Da geht es um die Umstellung des Mercedes Werks auf den Bau von Elektrofahrzeugen, den gewaltigen Umbau unserer Hütte für grünen Stahl und den Übergang zum ökoeffizienten Fliegen bei Airbus. Auch die Logistiker machen sich auf den Weg, denn es kommt keine neue Halle mehr ohne Photovoltaik auf dem Dach. Der Flächenkreislauf, also die Wiedernutzung von Industriebrachen für neue gewerbliche Entwicklungen, ist eine sehr anspruchsvolle Aufgabe. Da wird sich die Wirtschaftsförderung neu aufstellen und den Charakter einer Transformationsagentur annehmen müssen.“
Dazu Maike Schaefer, Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau: „Das erklärte Ziel muss es sein, Bremen als Standort für Zukunftstechnologie, Industrie und Gewerbe zu erhalten, das aber klimaneutral umzusetzen. Dies muss wie im Gewerbeentwicklungsprogramm vorgesehen konkret einhergehen mit Solaranlagen, weniger Flächenversiegelung und damit auch Dachbegrünungen. Das Bauen auch im Gewerbebereich muss nach dem Bremer Standard erfolgen, wenn wir es ernst meinen mit dem Klimaschutz. Dazu zählen auch die abgestimmten Lösungen wie die zum Erhalt des Waldes im Gewerbepark Hansalinie und der Kleingärten. Ich werde mich weiter einsetzen für einen sensiblen Umgang mit der Horner Spitze – bevor endgültig entschieden wird, werden erst mal die Ergebnisse einer Machbarkeitsstudie abgewartet.“
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