Der Lockdown im Zuge der Corona-Pandemie hat die digitalen Ausstattungsdefizite der Kinder- und Jugendangebote ebenso gezeigt wie den Fortbildungsbedarf der Beschäftigten. Digitale Formate eröffnen neue Gestaltungsmöglichkeiten für die Jugendarbeit. Bremen treibt die Digitalisierung der Offenen Kinder- und Jugendarbeit nun voran: Freizis, Jugendeinrichtungen und Jugendverbände werden in einem ersten Schritt mit leistungsstarken Internetanschlüssen und der nötigen Hardware von Laptops bis zu PC-Kameras ausgestattet. Zugleich wird für die Beschäftigten ein Fortbildungsprogramm mit zielgenauen Modulen zur Stärkung der Medienkompetenz aufgelegt. Die Kosten belaufen sich auf insgesamt 658.000 Euro in diesem und nächstem Jahr. Die Finanzierung soll aus dem Bremen Fonds erfolgen. Das Vorhaben hat nun den Jugendhilfeausschuss passiert. Die Digitalisierungsoffensive für die Jugendarbeit hatten die Regierungsfraktionen mit einem von den GRÜNEN initiierten Antrag gefordert.
Der digitalisierte Alltag prägt das soziale Leben von Jugendlichen, so die jugendpolitische Sprecherin Sahhanim Görgü-Philipp, die Digitalisierung der Jugendarbeit ist deshalb weit über die Corona-Pandemie hinaus folgerichtig: „Die Mediennutzung ist mit der Ausgabe der Schul-iPads ein Dauerthema in allen Bremer Familien geworden. Die neuen Medien sind Chance und Risiko zugleich. Sie ermöglichen wichtige Teilhabechancen, auch im Krankheits- oder Quarantänefall, gleichzeitig führen sie aber oft zu uferlosem und unkontrolliertem Surfen im Netz. Mit der digitalen Neuaufstellung der Jugendarbeit gehen Schutz und Aufklärung einher mit qualitativ hochwertigen Angeboten, die Spaß machen. Das neue Netzwerk Digi-4-OJA, das Fortbildungsangebot für Fachkräfte und die Praxisworkshops werden dies ermöglichen. Bremen schafft damit wichtige Voraussetzungen, um im Gleichschritt an der Lebenswirklichkeit der Kids dran bleiben zu können. Die medienpädagogischen Herausforderungen im Umgang mit virtuellen Welten, Games und Influencern nehmen wir gerne auf!“
Neuste Artikel
Verkehrspolitik
„Mehr Tempo für die Brückensanierung statt für den Autobahnausbau“
Die GRÜNEN in Bremen und Niedersachsen fordern Verkehrsminister Volker Wissing auf, die Brücken in Bremen und Niedersachsen schneller zu sanieren.
Wirtschaftspolitik
‚Energy Port‘: Grüne erwarten vertiefte Alternativen-Prüfung und belastbares Finanzierungskonzept
Der Häfenausschuss beschäftigt sich am Freitag mit der Studie, die die Potenziale des südlichen Fischereihafens in Bremerhaven für die Energiewende untersucht hat. Dazu erklärt Robert Bücking, Vorsitzender des städtischen Hafenausschusses und wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion: „Die Zeichen stehen auf Aufbruch, das Wettrennen um die ökonomische Teilhabe am Offshore-Boom hat begonnen. Bremerhaven ist mit seiner Lagegunst…
Klimapolitik
Gesetz beschlossen: Solardächern gehört die Zukunft
Gebäude in Bremen und Bremerhaven werden künftig für eine klimafreundliche und unabhängige Energieversorgung zunehmend eine Solaranlage auf dem Dach haben: Der Landtag hat am Donnerstag das entsprechende Solargesetz in 1. Lesung beschlossen. Für Neubauten gilt die Verpflichtung demnach ab 1. Juli 2025, wenn das Dach mindestens 50 Quadratmeter groß ist. Mindestens die Hälfte des Daches…
Ähnliche Artikel
Kinder- und Jugendarbeit
Bremen braucht eine Jugendbeteiligungsstrategie
Das Land Bremen will die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen stärken. Dazu bekennt sich der Senat in seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen-Fraktion. Die Beteiligungsrechte von Kindern und Jugendlichen sind in der Bremer Landesverfassung seit dem Vorjahr gesetzlich verankert. Für eine intensivere Kinder- und Jugendbeteiligung braucht es einer Koordination und Bündelung der zahlreichen…
Kinder- und Jugendarbeit
Grüne fordern Impfangebote in den Quartieren auch für Kinder
Bremen richtet für 5- bis 11-Jährige ein zentrales Kinderimpfzentrum am Wall ein, das ab 14. Dezember den Betrieb aufnimmt. In dieser Impfstelle stehen Kinderärzt*innen und Jugendärzt*innen für die Beratung der Eltern und ihres Nachwuchses zur Verfügung. Geimpft wird mit einem für Kinder angepassten Impfstoff von Biontech. Außerdem werden speziell für Kinder geeignete Info-Materialien erstellt. Mobile…
Kinder- und Jugendarbeit
Häusliche Gewalt: Kinderschutzbund für Beratungsstelle ausgewählt
Der Kinderschutzbund ist als Träger der neuen Fachberatungsstelle für Kinder und Jugendliche, die häusliche Gewalt miterleben müssen oder gar selbst Opfer werden, ausgewählt worden. Für die aufsuchende Fachberatungsstelle sind im Haushalt pro Jahr rund 400.000 Euro veranschlagt. Mit dem neuen Angebot schließt Bremen auf grüne Initiative eine Lücke im System. Neben der aufsuchenden Arbeit und…