Bremen verbietet Bleimunition

Auf Grüne Initiative hat die Regierungskoalition mit den Stimmen der Oppositionsfraktionen den Einsatz von Bleimunition in Bremen verboten. Eine entsprechende Änderung des Landesjagdgesetzes wurde am Mittwoch von der Bürgerschaft auf den Weg gebracht. Blei ist ein starkes Nervengift, das bei der Jagd in Gewässer und Böden gelangen kann. Tiere nehmen die Bleipartikel bei der Suche nach Nahrung wieder auf und sterben an einer schleichenden Vergiftung. Für Menschen kann der Verzehr von Wild gefährlich sein, wenn dieses mit Bleimunition erlegt wurde. Gelangen Bleipartikel in den Körper, schädigt das krebserzeugende Schwermetall vor allem Nerven, Hirn und Nieren. Ralph Saxe, umweltpolitischer Sprecher der Grünen, zeigt sich über das Verbot erleichtert: „Blei ist ein Killer, der aus Benzin, Wasserleitungen oder Farben schon lange verbannt ist. Dass Blei ausgerechnet bei der Jagd noch zum Einsatz kommen durfte, ist schwer nachzuvollziehen, denn gerade hier kann es direkt in die Körper von Tieren und Menschen gelangen. Besonders auf Kinder wirkt sich das Schwermetall verheerend aus. Es ist gut, dass Bremen dem Einsatz bleihaltiger Munition nun endlich einen Riegel vorschiebt. Mit dem umfassenden Verbot auch für Wiesen, Wälder und Felder gehen wir als erstes Bundesland deutlich über die EU-Regelung hinaus, die sich nur auf Feuchtgebiete beschränkt. So schützen wir Mensch und Umwelt konsequent vor einem tödlichen Gift.“

Nach EU-Angaben werden in Europa jährlich zehntausende Tonnen Bleimunition verschossen, wobei nur ein kleiner Teil sein Ziel trifft. Der Rest gelangt in die Ökosysteme. Laut Schätzungen der EU sterben dabei jährlich mehr als eine Million Wasservögel, weil sie Blei bei der Nahrungssuche aufnehmen. Zu den bleihaltigen Geschossen gibt es seit Jahren Alternativen, die keine gefährlichen Auswirkungen auf die Umwelt haben.