Die GRÜNEN-Fraktion fordert angesichts des fortschreitenden Klimawandels eine Verschärfung der Baumschutzverordnung. Das sieht ein nun beschlossenes Positionspapier vor. Bäume dienen nicht allein als CO2-Speicher, sie mildern auch die Folgen des Klimawandels. Bäume haben als Klima-Anlagen von Bremen und Bremerhaven einen hohen Wert, so der umweltpolitische Sprecher Ralph Saxe: „Die bisherige Baumschutzverordnung stammt aus einer Zeit, in der sie Bauvorhaben nicht erschweren sollte. Heute allerdings ist der Klimawandel so rasant, dass der Baumschutz erheblich gestärkt werden muss. Einen viel größeren Teil des Baumbestandes zu schützen, ist das Gebot der Stunde. Bäume speichern CO2, wirken gegen die Überhitzung der Stadt und erhöhen die Resilienz urbaner Quartiere bei Starkregen.“
Konkret wollen die GRÜNEN alle Laub- und Nadelbäume in Bremen und Bremerhaven ab einem Umfang von 80 Zentimetern geschützt wissen, bisher gelten 1,20 Meter bzw. drei Meter. Nicht gewerblich genutzte Obstbäume und langsam wachsende Bäume wie Eibe, Ilex, Feldahorn, Weiß- und Rotdorn sollen bereits ab einem Umfang von 60 Zentimetern statt bisher 80 Zentimetern vor dem Fällen bewahrt werden. Erstmals sollen außerdem alle Großsträucher und frei wachsende Hecken mit einer Höhe von mindestens drei Metern unter Schutz gestellt werden. Ebenso sollen Alleen und Baumgruppen bewahrt werden. Alle als Ersatz z.B. für Bauvorhaben gepflanzten Bäume sollen fortan unabhängig von ihrem Stammumfang geschützt werden. Bei Nachverdichtungen ist ein ausreichend großer Wurzelraum zu beachten. Für besonders große Bäume, die Neubauten oder neuen Straßenbahnlinien weichen müssen, sollen mehrere Ersatzpflanzungen erfolgen. Die GRÜNEN erwarten ferner, dass der Baumschutz auf Baustellen intensiver kontrolliert wird. Bußgelder und Ablösebeträge sollen zweckgebunden in einen Baumfonds für Nachpflanzungen fließen.
Investitionen in Bäume und Baumschutz ergeben beim Klimaschutz die allerbeste Rendite, betont Ralph Saxe: „Die Bäume in Bremen und Bremerhaven sind von unschätzbarem Wert. Sie sorgen für saubere Luft, verdunsten Wasser und kühlen bei Hitzewellen die Umgebung ab. Sie bieten zahlreichen Tieren einen Lebensraum und tragen erheblich zur Lebensqualität in unseren beiden Städten bei. Aber auch der rein finanzielle Werterhalt ist bedeutsam: Allein die rund 82.000 Straßenbäume in Bremen und Bremerhaven haben einen aktuellen Nachpflanzwert von 369 Millionen Euro. Solche Werte muss man bestmöglich schützen. Dabei darf das Augenmerk nicht allein auf den Stammumfang fallen. Damit Bäume nicht absterben, müssen auch die Baumscheibe und der Wurzelraum angemessen vor Verdichtung geschützt werden. Ebenso sind mehr Kontrollen des Baumschutzes auf Baustellen nötig. Und es darf nicht länger zulässig sein, dass als Ersatz für Bauvorhaben gepflanzte Bäume wieder gefällt werden dürfen.“
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