Die Modekette H&M plant, 800 Mitarbeiter*innen in Deutschland zu entlassen. Auch die Bremer Filiale in der Sögestraße ist betroffen. Sie soll geschlossen werden. Laut Medienberichten sollen von den Kündigungen vor allem Mitarbeiter*innen betroffen sein, die aus der Elternzeit zurückkehren. Also in den meisten Fällen Mütter kleiner Kinder.
Zu der Berichterstattung über vermutlich geplanten Entlassungen bei H&M, erklärt Alexandra Werwath, Landesvorstandssprecherin der Grünen Bremen: „Wer mit Feminismus und Familienfreundlichkeit seine Kleidung bewirbt, sollte auch für seine vielen weiblichen Mitarbeiterinnen Verantwortung übernehmen. Deshalb fände ich es verantwortungslos, wenn H&M vor allem Menschen, die aus der Elternzeit zurückkehren, loswerden möchte. Ein vermeintlich progressives Label nach außen zu tragen, muss auch in der Unternehmenskultur gelebt werden. Es kann nicht angehen, dass Frauen zwar durch die Elternzeit vor Kündigung geschützt sind, aber sobald sie zurückkehren als unflexibel gelten und dann gekündigt werden. Selbstverständlich hat auch H&M gerade durch die Corona-Krise Probleme. Auch aus der Bremer Innenstadt werden sie sich mit einem Geschäft zurückziehen. Aber sich einseitig auf Kosten von vor allem jungen Müttern gesund zu schrumpfen wäre einfach unglaubwürdig. Wenn entlassen werden muss, muss es zumindest auch einen verlässlichen Sozialplan geben.“
Nicht nur bei H&M sind Frauen stärker von den Auswirkungen der Corona-Krise betroffen. Corona hat die Ungleichheiten nicht verursacht, aber sichtbarer gemacht und verschärft. Weil die Krise uns nicht alle gleich trifft, haben Bündnis 90/Die Grünen Bremen auf ihrer Landesmitgliederversammlung im Dezember beschlossen den Arbeitsmarkt für Frauen gleichberechtigter zu gestalten, sogenannte Care-Berufe aufzuwerten und Frauenrechte zu stärken. Was das genau bedeutet, gibt es im Beschluss nachzulesen.
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