FreiKarte muss alle Kinder und Jugendliche erreichen

60 Euro Guthaben, das bei knapp 50 Freizeitangeboten in Bremen und Bremerhaven genutzt werden kann – das ist für Kinder und Jugendliche mit der FreiKarte möglich. Fast 117.000 FreiKarten wurden verschickt, von denen bisher rund 84.000 aktiviert wurden. Das entspricht 72 Prozent. Damit ist aktuell ein Guthabenwert von über 1,5 Millionen Euro eingelöst worden, wie aus der Senatsantwort auf eine Anfrage der GRÜNEN hervorgeht. Allerdings profitieren bislang nicht alle Kinder und Jugendlichen von der FreiKarte, die auf Basis des Melderegisters verschickt wurde. Ein Teil hat sie nicht erhalten. Beispielsweise weil bei Heimkindern eine Auskunftssperre besteht oder der Brief wegen fehlender Briefkasten-Beschriftung oder Umzug nicht zugestellt werden konnte. Auch Kinder ohne Aufenthaltstitel oder Duldung sind betroffen. Inzwischen besteht für sie oder auch die Sorgeberechtigten die Möglichkeit, die FreiKarte z.B. über das Kontaktformular unter www.freikarte.bremen.de zu beantragen.

Dazu erklärt die jugendpolitische Sprecherin Sahhanim Görgü-Philipp: „Die bisherige Aktivierung und Nutzung zeigt, wie gut die Bremer FreiKarte bei jungen Menschen in unseren beiden Städten ankommt. Nichtsdestotrotz ist es nicht tragbar, dass junge Geflüchtete oder Heranwachsende in stationären Einrichtungen der Jugendhilfe sie gar nicht erst erhalten!  Es ist ein Gebot der Gerechtigkeit, dass gerade denjenigen, die sich in schwierigen Verhältnissen befinden, die Karte ebenso zugestellt wird wie allen anderen auch. Das Projektbüro ist nun gefordert, proaktiv Kontakt zu den Einrichtungen aufzunehmen und entsprechende Karten-Kontingente an die Leitungen abzugeben. Die gleichberechtigte Teilhabe darf nicht am Briefkasten scheitern, sondern liegt in unserer aller Verantwortung. Darüber hinaus möchte ich alle unter 18-Jährigen ermutigen, die keine FreiKarte erhalten haben: Bitte meldet Euch! Das Guthaben von 60 Euro steht Euch für 2022 und dann erneut 2023 zu.“