Die rot-grün-rote Koalition erhöht zum neuen Kindergartenjahr ab August 2020 die Vergütung von Tagesmüttern und –vätern. Dem Vorhaben hat die Bildungsdeputation zugestimmt. Die entsprechenden Kosten von rund 700.000 Euro pro Jahr sind bereits in den Haushaltsentwürfen veranschlagt. Zudem schafft die überarbeitete Finanzierungssystematik mehr Transparenz. Die Vergütung von Tagesmüttern und –vätern richtet sich u.a. nach ihrer beruflichen Qualifizierung. Die drei Vergütungsgruppen sind an die Tarife des öffentlichen Dienstes für Erzieher*innen, Sozialassistent*innen und Kinderpfleger*innen angelehnt. Das führt zu einer Erhöhung des Pflegegeldes bei gleichzeitig verringerter Wochenstundenzahl. Die Bezahlung richtet sich ferner nach der Anzahl der betreuten Kinder und danach, ob die Kinder bei sich zuhause, in angemieteten Räumen oder im Haushalt der Kindertagespflegeperson betreut werden. Zuschläge sind u.a. für zeitlich flexible Angebote wie z.B. Sonntagsbetreuung vorgesehen.
Die kinderpolitische Sprecherin Solveig Eschen bewertet die Verbesserungen als wichtigen Schritt für eine auskömmliche Bezahlung qualifizierter Tageseltern: „Die Arbeit der Tagesmütter und –väter ist eine unverzichtbare Säule der Kinderbetreuung. Umso wichtiger ist es, dass die Vergütung in diesem Bereich unkompliziert und für die Tageseltern planbar ist. Die neue Finanzierungssystematik bietet mehr Transparenz. Ganz konkret erhalten Tagesmütter und –väter ab dem 1. August je nach Qualifizierung zwischen 140 und 300 Euro brutto mehr, sofern sie fünf Kinder in Vollzeit betreuen. Bei weniger Kindern und weniger Stunden gilt die Erhöhung anteilig. Ein großer Vorteil der neuen Systematik ist, dass Tarifsteigerungen im öffentlichen Dienst nun auch direkt für Tageseltern umgesetzt werden können. Denn auch das gehört zu einem fairen System dazu.“
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