In Bremen und Bremerhaven müssen alle Kinder ein Jahr vor ihrer Einschulung am sogenannten Primo-Sprachtest teilnehmen, um mögliche Sprachförderbedarfe festzustellen. Allerdings werden zahlreiche Kinder dabei nicht erfasst. Das geht aus einer Senatsantwort auf eine Frage der Grünen hervor, die heute in der Bürgerschaft behandelt wurde. Dazu erklärt Solveig Eschen, kinderpolitische Sprecherin der Grünen: „Die Senatsantwort zeigt, dass seit 2017 jährlich bis zu 267 Kinder in Bremen und Bremerhaven nicht an dem Test teilnehmen. Unser Anspruch ist aber, dass kein Kind durch das Raster fällt. Wir wollen deshalb, dass die Sprachtests notfalls auch vor Ort im Umfeld der Kinder durchgeführt werden. Wir erwarten, dass die nötigen personellen und finanziellen Ressourcen dafür bereitgestellt werden.“
Aus Sicht von Solveig Eschen zieht eine fehlende Sprachstandserhebung im schlimmsten Fall eine Kette an Problemen für die Kinder und ihre späteren Schulen nach sich. „Fehlende Sprachstandserhebung bedeutet fehlende Sprachförderung, wenn Bedarfe unerkannt bleiben. Zu spät erkannter Sprachförderbedarf wiederum ist für die betroffenen Kinder oft jahrelang eine Bremse für die schulische Entwicklung und kann die gesamte Bildungsbiografie negativ beeinflussen“, so Eschen. Sie betont: „Es ist davon auszugehen, dass ein Großteil der betroffenen Kinder gar keine Kita besucht und gerade deshalb auch durch das Raster der Sprachstandserhebung fällt. Die Kinder sind damit dann gleich mehrfach benachteiligt von unserem Bildungssystem. Aufsuchende Sprachtests sind durch die tabletbasierte Primo-Software problemlos möglich, auch liegt bei den Behörden in Bremen und Bremerhaven vor, bei welchen Kindern ein Testergebnis fehlt. Hier muss nun dringend gehandelt werden.“
Neuste Artikel
Landesverband
So bewerten die Grünen Bremen die Ergebnisse des Koalitionsausschusses
Der Koalitionsausschuss in Berlin hat nach mehrstündigen Verhandlungen seine Ergebnisse vorgestellt. Neben einer Reihe von positiven Maßnahmen für den Klimaschutz, wie eine 45-Milliarden-Investitionen in das Schienennetz, gibt es aber auch Rückschritte, die zeigen, dass SPD und FDP den Ernst der Lage noch nicht erkannt haben. Alexandra Werwath, Landesvorstandssprecherin von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN Bremen, sagt: “Nach…
Verkehrspolitik
„Mehr Tempo für die Brückensanierung statt für den Autobahnausbau“
Die GRÜNEN in Bremen und Niedersachsen fordern Verkehrsminister Volker Wissing auf, die Brücken in Bremen und Niedersachsen schneller zu sanieren.
Wirtschaftspolitik
‚Energy Port‘: Grüne erwarten vertiefte Alternativen-Prüfung und belastbares Finanzierungskonzept
Der Häfenausschuss beschäftigt sich am Freitag mit der Studie, die die Potenziale des südlichen Fischereihafens in Bremerhaven für die Energiewende untersucht hat. Dazu erklärt Robert Bücking, Vorsitzender des städtischen Hafenausschusses und wirtschaftspolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion: „Die Zeichen stehen auf Aufbruch, das Wettrennen um die ökonomische Teilhabe am Offshore-Boom hat begonnen. Bremerhaven ist mit seiner Lagegunst…
Ähnliche Artikel
Kinderpolitik
Vorgezogene Sprachstandserhebung zeigt Wirkung
Die vorgezogene Sprachstandserhebung und die Direktansprache von Familien mit Kindern, die vor der Einschulung bisher keine Kita besucht haben, zeigen erste Wirkung: Bremen und Bremerhaven erreichen inzwischen frühzeitiger Kinder mit Förderbedarf in der Sprache Deutsch, so dass sie noch ein Jahr vor dem Schulstart in der Kita verbindlich gefördert werden können. Das geht aus den…
Kinderpolitik
Grüne: Qualifizierungsplan für Inklusion in Kitas umsetzen!
Die Grünen-Fraktion fordert die Bildungsbehörde auf, den überfälligen Mehrbedarf an Personal für die Inklusion in Kitas für die nächsten Jahre zu benennen. Wie aus einem von den Grünen für die heutige Bildungsdeputation angeforderten Verwaltungsbericht hervorgeht, ist der Bedarf an benötigten Fachkräften weiterhin unbekannt. Diese Zahlen sind aber erforderlich, um durch passgenaue Aus- und Fortbildung für…
Kinderpolitik
Kita-Ortsgesetz: Koalitionsfraktionen begrüßen „spürbare Verbesserungen“
Gemeinsame Pressemitteilung der Bürgerschaftsfraktionen von SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE Die Koalitionsfraktionen aus SPD, BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN und DIE LINKE haben die heute von der Senatorin für Kinder und Bildung angekündigte Änderung des Ortsgesetzes zur Aufnahme von Kindern in Tageseinrichtungen und in der Kindertagespflege einhellig als „spürbare Verbesserung“ begrüßt. Das Gesetz regelt die…