Mehr Geld für freie Kulturszene

Die Kulturdeputation hat am Donnestag grünes Licht für den Haushaltsentwurf 2022/2023 gegeben. Damit setzt die Regierungskoalition die verlässliche Förderung der Kulturszene auch vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie auf hohem Niveau fort. Mit dem Zentrum für die freie Szene im Tabakquartier werden Räume für Künstler*innen verschiedener Sparten geschaffen. Dafür stehen im Doppelhaushalt rund 2 Millionen Euro sowie weitere Personalbudgets zur Verfügung. Zudem wird die Förderung von freien Projekten und Künstler*innen um 465.000 Euro auf insgesamt 1,8 Millionen Euro erhöht. Auch für den Bereich der alternativen Kultur stehen mehr Mittel zur Verfügung. Dazu gehören die im letzten Haushalt neu geschaffenen Fördertöpfe für Subkultur und junge Szene, die nochmals um insgesamt 100.000 Euro aufgestockt werden. Ebenso stehen Gelder für das geplante Subkulturzentrum im Kaffee HAG-Quartier bereit. Nach einer erfolgreichen mehrjährigen Konzeptförderphase werden die Projekte „Kukoon“ und „Irgendwo“ ab 2023 dauerhaft institutionell gefördert. Dem aktuellen Bürgerschaftsbeschluss zur erstmaligen Anerkennung von Clubs als Kultur wird mit 150.000 Euro pro Jahr Rechnung getragen. Auch der Fördertopf für queere Kulturprojekte wird mit 40.000 Euro pro Jahr fortgesetzt.

Die Errichtung des durch die Bürgerschaft beschlossenen „Mahnmals zur Erinnerung an die massenhafte Beraubung europäischer Jüdinnen und Juden durch das NS-Regime und die Beteiligung bremischer Unternehmen, Behörden und Bürgerinnen und Bürger“ wird nun auch finanziell im Haushalt abgesichert. Zudem werden Mittel bereitgestellt für die Erinnerungsarbeit rund um das Mahnmal, wie politische Bildung, pädagogische Arbeit und Gedenkveranstaltungen.

Die kulturpolitische Sprecherin der Grünen, Kai Wargalla, begrüßt den Haushaltsentwurf: „Es ist absolut wichtig für die von Corona gebeutelte Kulturszene, dass wir den im letzten Haushalt aufgestockten Kulturetat auf diesem Niveau weiterführen können. Den Kulturakteur*innen bin ich unendlich dankbar für ihre Arbeit in diesen schwierigen Zeiten und freue mich auf alles, was von ihnen in Zukunft kommt. Neben dem Absichern etablierter Einrichtungen unterstreichen wir auch den Stellenwert der freien Szene und subkulturellen Initiativen. Ein großer Erfolg und bundesweit eine Vorreiterrolle einnehmend ist das kulturelle Förderprogramm für Clubkultur, das gerade erst auf grüne Initiative von der Bürgerschaft beschlossen wurde. Aufgrund der hohen Nachfrage haben wir zudem den von uns Grünen vorangetriebenen Fördertopf für die junge Szene und Subkultur noch einmal aufgestockt. Besonders am Herzen liegt mir außerdem der gesamte Bereich der Erinnerungskultur. Mit der nun im Haushalt hinterlegten Finanzierung des sogenannten „Arisierungs“-Mahnmals sichern wir dessen bevorstehende Errichtung ab. Und auch Mittel für die wichtige begleitende Erinnerungsarbeit rund ums Mahnmal stellen wir erstmals bereit, denn ein aktives Erinnern ist niemals abgeschlossen.“