An den Hochschulen im Land Bremen wurden zuletzt vor allem in Biologie-Studiengängen 81 Wirbeltiere für Lehrveranstaltungen verwendet. Beispielsweise um Untersuchungen an Geweben und Organen durchzuführen oder das technische Verständnis physiologischer Messaufbauten zu erlernen, wie aus der Senatsantwort auf eine Kleine Anfrage der Grünen hervorgeht. Dabei gibt es längst tierfreie Methoden wie das Lernen an Computersimulationen, Modellen und Plastinaten. Die Grünen-Fraktion fordert vor diesem Hintergrund, das Leiden und Töten von Tieren für Lehrzwecke an Bremer Hochschulen komplett zu unterbinden. Dazu erklärt der tierschutzpolitische Sprecher Philipp Bruck: „Die Antwort auf unsere Anfrage zeigt, dass an den Hochschulen im Land Bremen bereits ein Wandel stattfindet. Die Zahl der eingesetzten Tiere ist in den letzten acht Jahren mehr als halbiert worden. An allen Bremer Hochschulen zusammen werden überhaupt nur noch in vier Studiengängen Tiere eingesetzt. Die Jacobs University setzt inzwischen gar keine Tiere mehr in der Lehre ein. Das sind erfreuliche Entwicklungen – vor allen Dingen für die Tiere. Wir setzen uns dafür ein, diesen eingeschlagenen Weg nun bis zum Ziel zu bringen: zur komplett tierverbrauchsfreien Lehre. Angesichts der Vielfalt von verfügbaren und häufig auch didaktisch besseren Alternativmethoden ist es nicht zu rechtfertigen, weiterhin Tiere zu Zwecken der Lehre einzusetzen. Es ist ein wichtiges Signal für den Tierschutz, dass sich die rot-grün-rote Koalition darauf verständigt hat, den ‚Tierverbrauch‘ in der Lehre komplett zu beenden und dafür das Hochschulgesetz entsprechend zu ändern.“
Kleine Anfrage zu Tierverbrauch in der Lehre >>
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