Das Bremer Regierungsbündnis richtet auf grüne Initiative einen Schallschutzfonds für Musikspielstätten, Clubs und Freiluftpartys ein. Den entsprechenden Antrag hat der Landtag nun beschlossen. Mit dem Förderprogramm will die Koalition bauliche und technische Lärmschutzmaßnahmen unterstützen, um Konflikte zwischen Anwohner*innen und Musikclubs bzw. Freiluft-Kollektiven in der dicht besiedelten Stadt zu verringern. Für Clubs und insbesondere ehrenamtlich organisierte Spielstätten bzw. Freiluftparty-Kollektive sind die hohen Investitionskosten für mehr Lärmschutz oft nicht zu stemmen. Zugleich sind sie aber ein bedeutender Faktor für Bremens Anziehungskraft auf junge und kreative Menschen und bieten noch unbekannten Bands eine Bühne. Gefördert werden sollen u.a. Lärmschutztüren und –fenster, immissionsarme Anlagentechnik, Pegelmesstechnik und Absorber. Die Förderfähigkeit wird vorab mit einem Lärmschutzgutachten festgestellt, das für die Betreiber*innen kostenlos ist. Pro Antrag gilt eine Höchstfördersumme von 50.000 Euro. Das Budget für den Schallschutzfonds ist bereits im Haushalt verankert.
Der Schallschutzfonds ist ein weiterer Meilenstein, so die kulturpolitische Sprecherin Kai Wargalla, um die vielseitige Musikclub-Kultur vor Verdrängungsdruck zu schützen und zugleich ein gutes Miteinander in der Nachbarschaft zu fördern: „Der Schallschutzfonds ist ein geeignetes Instrument, um langfristig den unterschiedlichen Bedürfnissen der Bremer*innen gerecht zu werden. Wir möchten, dass Menschen in der Nacht Ruhe finden können, und gleichzeitig unterstützen wir die vielfältige, lebendige Bremer Nachtkultur. Ruhig schlafen und laut feiern muss beides möglich sein, für beides muss es Platz in Bremen geben. Mit Hilfe des Schallschutzfonds sollen Clubs und Partykollektive Maßnahmen umsetzen können, um Schallemissionen so weit wie möglich zu reduzieren. In Berlin, das noch dichter besiedelt ist und noch mehr Musikclubs hat als Bremen, wird dieses Prinzip bereits seit einigen Jahren erfolgreich umgesetzt. Bessere Schallschutzmaßnahmen können also eine Win-win-Situation sein – damit auch in unseren Bremer Quartieren Kultur und Wohnnutzungen in guter Nachbarschaft existieren können.“
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