Das Bremer Regierungsbündnis stellt die nahtlose Fortführung der Sprachförderung in Kitas mit Landesmitteln im Jahr 2023 sicher. Das hat der Senat heute beschlossen. Der Beschluss war nötig geworden, weil das Förderprogramm des Bundes für Sprach-Kitas zum Jahresende ausläuft. Mit dem Bundesprogramm wurde bisher zusätzliches Fachpersonal für die Sprachförderung in Kitas finanziert. In Bremen ist dies besonders wichtig, weil hier fast jedes zweite Kind Sprachförderbedarf hat. Das Land federt aber nicht allein das ‚Sprach-Kita‘-Programm ab, sondern auch Teile des ebenfalls auslaufenden Gute-Kita-Gesetzes wie z.B. die Qualifizierung von Quereinsteiger*innen und ausländischen Fachkräften für die Kitas und einen erhöhten Fachkraftschlüssel für Kitas mit schwierigem sozialen Umfeld. Bis zu 14 Millionen Euro stellt das Land dafür bereit. Als gute Nachricht bewertet das die kinderpolitische Sprecherin Solveig Eschen, die zugleich eine dauerhafte Lösung fordert: „Mit dem Senatsbeschluss sind die Sprach-Kitas für das Jahr 2023 vorerst gesichert. Dies ist auch allerhöchste Zeit, damit sich Fachkräfte nicht umorientieren, weil ihre bisherige Finanzierung zum Jahresende ausläuft. Offen bleibt, wie es danach weitergeht. Ein Jahr ist schnell vorbei und wir brauchen eine dauerhafte Absicherung der Sprach-Kitas. Das Bildungsressort muss die gewonnene Zeit nutzen und hierfür zügig eine Lösung auf den Tisch legen. Sprachförderung muss dauerhafter Bestandteil der frühkindlichen Bildung sein. Schließlich ist das der Schlüssel für die weitere Entwicklung der Kinder.“
Kritisch betrachtet die kinderpolitische Sprecherin der Grünen indes einen Teil der Gegenfinanzierung. Denn dafür nutzt das Bildungsressort auch Mittel, die es im ablaufenden Jahr eigentlich für ebenfalls wichtige Vorhaben in Kitas ausgeben sollte. „Über 2,3 Millionen Euro wurden 2022 nicht verwendet. Im insgesamt sehr knapp finanzierten Bereich der frühkindlichen Bildung ist es ein Armutszeugnis, zur Verfügung stehende Mittel in solch einem Umfang nicht auszugeben. Die übrig gebliebenen Mittel waren unter anderem für Fachkräftequalifizierung, sprachliche Bildung, Bewegungsförderung und Förderung hochwertiger Ernährung vorgesehen. In keinem dieser Bereiche können wir es uns leisten, auch nur einen Euro liegen zu lassen“, betont Solveig Eschen.
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