Das Bremer Regierungsbündnis stärkt auf grüne Initiative mit einem neuen Kita-Brückenjahr die Sprachförderung vor der Einschulung. Das Brückenjahr ist für jene Kinder mit Sprachförderbedarf gedacht, die zuvor keinen Kitaplatz hatten. Für sie werden 20 Kita-Stunden pro Woche verbindlich angeboten, um ihre Deutschkenntnisse noch vor der Einschulung zu stärken und so den Schuleinstieg zu erleichtern. Dafür hat die Koalition im Haushalt 2022/23 zusätzlich insgesamt 2,3 Millionen veranschlagt. Die Einführung von Vorschulen als Alternative zum Kita-Brückenjahr, wie sie die CDU gefordert hatte, ist damit vom Tisch. Das hat die Koalition am Mittwoch in der Landtagsdebatte zur Großen Anfrage ‚Das letzte Jahr vor der Einschulung: Kita oder Vorschulklasse‘ deutlich gemacht.
Das Kita-Brückenjahr ist ein Zeichen des Aufbruchs, so die kinderpolitische Sprecherin Solveig Eschen, damit auch Kinder mit Sprachförderbedarf die Chance auf einen guten Schulstart haben: „Jedes Kind mit Sprachförderbedarf muss vor der Einschulung ein Angebot erhalten, das für einen guten Start in der Schule sorgt. Das ist überfällig, wie die diesjährige Sprachstandserhebung bei Kindern ohne Kita-Platz gezeigt hat. In dieser Testgruppe wurde in Bremen und Bremerhaven jeweils bei rund 80 Prozent ein Förderbedarf festgestellt. Ohne angemessene Förderung vor der Einschulung würden diese Kinder für ihr weiteres Leben ausgebremst. Hier muss das Kita-Brückenjahr zum Wendepunkt werden. Umso wichtiger ist es, dass die Bildungsbehörde künftig wirklich alle Kinder ohne Kita-Platz zur Sprachstandserhebung erreicht. In diesem Jahr haben 450 von ihnen nicht am Test teilgenommen. Damit aber jedes einzelne Kind mit Bedarf wirklich von der Sprachförderung profitieren kann, müssen noch mehr Anstrengungen unternommen werden, um die Familien anzusprechen. Neben schriftlichen Einladungen gehört dazu eine aufsuchende Ansprache der Familien – und zwar bei Bedarf in der Herkunftssprache der Familien. Damit ist es natürlich noch nicht genug. Neben dem Kita-Brückenjahr brauchen wir für Bremen endlich den Bildungsplan 0-10, wir brauchen einen Kita-Platz für jedes Kind und wir brauchen die verlässliche Zusammenarbeit von Kitas und Grundschulen. Dafür gibt es in Bremen viele gute Ansätze, die jetzt aber in die Fläche gebracht werden müssen. Modellprojekte reichen nicht mehr aus.“
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