Als Schlag ins Gesicht von über 300 Kulturschaffenden bewertet die Grünen-Fraktion die FDP-Forderung, sie zugunsten der Drogenszene vom Güterbahnhofsareal zu vertreiben. Völlig übersehen haben die Liberalen offenbar, dass der Verein 23 erst im Vorjahr einen Nutzungsvertrag über zehn Jahre mit der Option für weitere fünf Jahre erhalten hat. In diesem Zusammenhang hat die Stadt massiv in den Brandschutz investiert.
Als unseriöse Schaumschlägerei bezeichnet die kulturpolitische Sprecherin Kai Wargalla den FDP-Antrag, der den ernsten Problemen rund um den Bahnhof nicht ansatzweise gerecht wird: „Die FDP will die Axt an einen kulturellen Leuchtturm der Stadt legen. Das lehnen wir entschieden ab. Wir stehen fest an der Seite der Kultur-Akteur*innen. Auf dem Gelände des Güterbahnhofs ist ein attraktiver Mix aus Ateliers, Proberäumen, Kreativwirtschaft und Sporteinrichtungen entstanden, wie es ihn so kein zweites Mal in Bremen gibt. Wir haben den Künstler*innen mit dem langfristigen Nutzungsvertrag eine verlässliche Perspektive gegeben. Daran werden wir nicht rütteln. Im Gegenteil, wir wollen den Güterbahnhof perspektivisch stärken. Künstler*innen und Kultur-Akteur*innen sind keine Verfügungsmasse, die man nach Belieben durch die Stadt verschieben kann.
Die FDP zeigt hier deutlich, dass sie weder Ahnung von der Kunst- und Kulturszene Bremens hat, noch deren Wert für Bremens Stadtentwicklung erkennt. Nie hätte die FDP es gewagt ähnliche Forderungen gegen ein Wirtschaftsunternehmen ohne Absprache einfach so in die Welt zu setzen. Da herrscht anscheinend die Wahrnehmung: Mit Subkultur kann man das ja machen. Darüber hinaus ist mir sehr bewusst, wie belastend die aktuelle Situation auch für Gewerbetreibende und Kultureinrichtungen rund um den Hauptbahnhof ist. Diese müssen oft neben ihren regulären Tätigkeiten noch Müll entsorgen und Schäden reparieren. Auch in ihrem Interesse wünschen wir uns eine zügigere Umsetzung des Aktionsplans Hauptbahnhof. “
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