Grüne fordern zügige Impftermine für effektiven Schutz von Jugendlichen

Eine 4. Corona-Welle mit der hoch ansteckenden Delta-Variante droht angesichts des Impffortschritts bei Erwachsenen vor allem die Jüngeren zu treffen. Damit die Kindertagesstätten und Schulen möglichst sicher geöffnet bleiben können, müssen jetzt in den Sommerferien die Weichen gestellt werden. Dazu gehört u.a. die Ausstattung von Räumen mit mobilen Lüftungsgeräten. In den Schulen sollen Corona-Tests in den ersten 14 Tagen nach Ferienende drei statt bisher zwei Mal pro Woche durchgeführt werden, um aus dem Urlaub eingeschleppte Infektionen frühzeitig zu entdecken. Auch die Maskenpflicht wird in dieser Zeit verschärft und das Kohortenprinzip beibehalten. Die Grünen-Fraktion drängt darüber hinaus auf zügige Impftermine für Jugendliche ab 12 Jahren im Impfzentrum. Daneben sollen aber auch mobile Teams die Schulen nach den Ferien aufsuchen und Impfungen für Schüler*innen und ihre Angehörigen anbieten.

Die Jüngeren haben in der Pandemie bisher große Opfer für die ältere Bevölkerung erbracht, so die kinderpolitische Sprecherin Solveig Eschen, jetzt müssen sie sich durch zeitnahe Impftermine effektiv schützen können: „Wir brauchen schnellstmöglich Impftermine für Jugendliche ab 12 Jahren! Der Impfstoff ist für diese Zielgruppe freigegeben und alle, die sich impfen lassen möchten, müssen jetzt die Möglichkeit dazu bekommen. Noch sind zeitlich sogar Erst-und Zweitimpfung vor Beginn des neuen Schuljahres möglich, diese Chance dürfen wir nicht verstreichen lassen. Die vom Gesundheitsressort angekündigte Impfstraße im Impfzentrum sowie mobile Impfteams speziell für Jugendliche müssen unverzüglich bereitgestellt werden. Das sind wir den Jugendlichen, die nun schon so lange unter massiven Einschränkungen durch die Corona-Pandemie leiden müssen, einfach schuldig. Viele Familien warten sehnsüchtig darauf, ihre Kinder durch eine Impfung besser schützen zu können, auch wenn sie nicht zu einer Risikogruppe gehören. Sie stehen auf langen Wartelisten bei Kinderärzt*innen, aber haben dort kaum Chancen, vor Beginn des neuen Schuljahres an die Reihe zu kommen.“

Der bildungspolitische Sprecher Christopher Hupe erwartet, dass in den Ferien der Einsatz mobiler Impfteams an den Schulen insbesondere in benachteiligten Stadtteilen vorbereitet wird: „Wir wollen auch im kommenden Schuljahr so viel Präsenzunterricht wie möglich sicherstellen, bei gleichzeitig bestmöglichem Gesundheitsschutz für Schüler*innen und Beschäftigte an den Schulen. Es braucht daher nach den Sommerferien besondere Anstrengungen, um einen Überblick über das Infektionsgeschehen zu bekommen. Neben der Maskenpflicht außerhalb des eigenen Sitzplatzes fordern wir deshalb für die ersten Wochen des neuen Schuljahres eine Ausweitung von Pflichttests für Schüler*innen und Beschäftigte, um Infektionen in Schulen bestmöglich auszuschließen. Dafür sollten einfach zu handhabende Lolli-PCR-Tests genutzt werden. Außerdem sollen mobile Impfteams an Schulen bereitgestellt werden, dabei sollen insbesondere weit vom Impfzentrum entfernte Stadtteile bedacht werden. So kann sichergestellt werden, dass allen Schüler*innen ab 12 und ihren Angehörigen, die eine Impfung wünschen, ein niedrigschwelliges Impfangebot gemacht wird.“