Grüne fordern konsequentes Vorgehen gegen Mikroplastik

Mikroplastik ist ein zunehmendes Problem für die Umwelt und die Gesundheit von Menschen und Tieren. Ein Hauptverursacher der winzigen Kunststoffpartikel ist der Straßenverkehr. Das geht aus einem Verwaltungsbericht hervor, der auf der Sitzung der Umweltdeputation vom Mittwoch behandelt wird. Ralph Saxe, umweltpolitischer Sprecher der Grünen erklärt dazu: „Die Mikroplastikbelastungen steigen jedes Jahr rasant, weil sich Plastik erst über Jahrhunderte abbaut und jedes Jahr bundesweit über 200.000 Tonnen hinzukommen. Wir fordern deshalb ein konsequentes Vorgehen gegen Mikroplastik. Hauptverursacher ist der Verkehrsbereich. Allein 42 Prozent der Gesamtmenge entsteht durch Reifenabrieb. Wir brauchen auf Bundesebene dringend Grenzwerte für den Verschleiß von Reifen. Auch die Hersteller müssen endlich Verantwortung übernehmen und die Entwicklung umweltfreundlicherer Reifen rasch vorantreiben. Letztlich sind auch die Verbraucher*innen gefragt. Wer das Auto öfter stehen lässt, verringert den Reifenabrieb und schont so die Umwelt.“ Neben dem Reifenabrieb sind Straßenbeläge eine weitere große Quelle von Mikroplastik. Bremen ist mit kunststoffarmen Rotmarkierungen von zwei Fahrradstraßen in der Rembertistraße und Wachmannstraße mit gutem Beispiel vorangegangen. Ralph Saxe betont: „Nach den guten Erfahrungen mit plastikarmen Fahrbahnmarkierungen schlagen wir den regelmäßigen Einsatz solcher Beläge in Bremen vor, wo es möglich ist.“

Auch das Abwassersystem ist eine wichtige Stellschraube, um den Kunststoffeintrag zu verringern. In Bremen wird Schmutz- und Regenwasser in vielen Quartieren getrennt abgeleitet. Regenwasser fließt dann nicht in die Kläranlagen, sondern es gelangt mit den Mikroplastik- und Metallbelastungen durch Bremsenabrieb direkt in die Gewässer. „Wir müssen dieses Abwasserproblem dringend angehen und Filtertechnologien zum Einsatz bringen. Es darf nicht sein, dass verschmutztes Wasser auf Dauer ungefiltert in unseren Gewässern landet“, so Ralph Saxe.

Grundlage für den Sachstandsbericht ist der von den Grünen initiierte Antrag „Mikroplastikbelastungen von Umwelt und Natur deutlich reduzieren“, der im Jahr 2019 von der Bürgerschaft beschlossen wurde.