Bremen richtet für 5- bis 11-Jährige ein zentrales Kinderimpfzentrum am Wall ein, das ab 14. Dezember den Betrieb aufnimmt. In dieser Impfstelle stehen Kinderärzt*innen und Jugendärzt*innen für die Beratung der Eltern und ihres Nachwuchses zur Verfügung. Geimpft wird mit einem für Kinder angepassten Impfstoff von Biontech. Außerdem werden speziell für Kinder geeignete Info-Materialien erstellt. Mobile Impfangebote für Kinder sind aktuell indes nicht geplant. Das hat Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard am Donnerstag im Landtag auf Nachfrage der GRÜNEN-Fraktion erklärt. Die GRÜNEN bewerten ein eigenes Kinderimpfzentrum als richtigen Schritt, fordern mit Blick auf weit vom Zentrum entfernte Stadtteile zugleich aber auch dezentrale Impfungen für die Altersgruppe der 5- bis 11-Jährigen. „Es sind gute Nachrichten, dass in Bremen ein Kinderimpfzentrum und in Bremerhaven feste Zeitfenster für Kinderimpfungen in der städtischen Impfpraxis eingerichtet werden. Das genügt jedoch bei weitem nicht, um alle Familien, die ihre Kinder ab 5 Jahren gern impfen lassen möchten, niedrigschwellig zu erreichen. Die in Bremen für Erwachsene etablierte Strategie, Corona-Impfangebote auch dezentral in den Quartieren zu machen, darf Kindern nicht vorenthalten werden“, betont die kinderpolitische Sprecherin Solveig Eschen.
Gerade für Familien mit Kindern kann es aufwendig und eine große Hürde sein, für einen Impftermin in die Innenstadt fahren zu müssen. Das betrifft insbesondere Stadtteile wie Obervieland, Osterholz, Vegesack oder Blumenthal, die innenstadtfern liegen aber gleichzeitig hohe Infektionszahlen aufweisen. „Hier sollte nicht gewartet werden, bis die Angebote im Kinderimpfzentrum evaluiert wurden. Sobald die STIKO-Empfehlung für die Impfungen ab 5 Jahren erfolgt ist, müssen Angebote für Kinder direkt in ihren Stadtteilen gemacht werden, kindgerecht und mit mehrsprachigem Infomaterial für Kinder und Eltern. Wenn es ums Impfen geht, brauchen wir neben zügigen Angeboten eine 2N-Regel: niedrigschwellig und nahebei! Erst recht, wenn es um Kinder geht“, unterstreicht Solveig Eschen.
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