Damit verletzten oder kollabierten Personen bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes schnell geholfen wird, fordert die Grünen-Fraktion eine Ersthelfer*innen-App für Bremen. Das Innenressort hat nun in seiner Antwort auf eine Anfrage der Grünen signalisiert, ein solches Alarmierungssystem für Ersthelfer*innen einzuführen. Dazu laufen derzeit Gespräche mit Rettungsdiensten, die mit unterschiedlichen Apps arbeiten. Die Ersthelfer*innen-App kann Leben retten, betont die gesundheitspolitische Sprecherin Ilona Osterkamp-Weber: „In manchen Fällen ist schnelle Erste Hilfe für das Überleben der betroffenen Person entscheidend. Werden registrierte Ersthelfer*innen in der Nähe eines medizinischen Notfalls alarmiert, können sie rasch eingreifen und bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes mit lebenserhaltenden Maßnahmen beginnen. Mobile Ersthelfer*innen können den entscheidenden Unterschied machen. Die Erste-Hilfe-Kompetenzen vieler engagierter Menschen in Bremen sollten wir nutzen. Ich erwarte, dass das Innenressort auf der Basis seiner gesammelten Informationen möglichst rasch ein Konzept für eine Retter*innen-App vorlegt.“
Zum Hintergrund: Ob am Arbeitsplatz oder auf der Straße – ein plötzlicher Herzstillstand z. B. kann einem überall passieren. Dann ist schnelle Hilfe gefragt. Schon nach drei bis vier Minuten ohne lebensrettende Maßnahmen drohen den Opfern bleibende Schäden. Helfen kann in einem solchen Notfall eine Herzdruckmassage bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Das lernt man zwar beim Erste-Hilfe-Kurs für den Führerschein, aber viele Menschen trauen sich das im Notfall dann nicht zu. Manche Kommunen setzen deshalb auf eine Ersthelfer*innen-App. Wird per Notruf eine kollabierte Person gemeldet, alarmiert die Rettungsleitstelle per Smartphone-App mindestens drei registrierte Ersthelfer*innen in der näheren Umgebung, die zum Unglückort eilen und dort Erste Hilfe leisten. Die erste Person wird von der App beauftragt, sofort mit der Herzdruckmassage zu beginnen. Weil dies schnell anstrengend wird, soll sie sich hierbei mit der zweiten alarmierten Person abwechseln. Die dritte Person wird derweil zum nächstgelegenen Defibrillator gelotst und bringt ihn zum Einsatzort. Sobald der Rettungsdient eintrifft, übernimmt dieser die Versorgung des Notfalls.
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