Angesichts der wirtschaftlichen Schieflage des Klinikverbundes Gesundheit Nord (Geno) fordert die Grünen-Fraktion volle Transparenz seitens der Geschäftsführung. Der Geno-Vorstand muss in einem ersten Schritt detaillierter als bisher darlegen, wie es wirtschaftlich um die einzelnen Bereiche der vier Klinik-Standorte steht. Erst auf dieser Grundlage kann unter Hinzuziehung von externem Sachverstand entschieden werden, wie der notwendige Umbau des Klinikverbundes konkret erfolgen soll. Für die Grünen ist dabei klar, dass sich die Geno von ihrem Expansionskurs verabschieden muss. Stattdessen ist eine Konzentration von Leistungen nötig, die sich in das Gesamtgefüge der in Bremen ansässigen Kliniken einpasst. Ein Abbau des ohnehin knappen Pflegepersonals ist aus grüner Sicht ausgeschlossen.
Dazu erklärt die gesundheitspolitische Sprecherin Ilona Osterkamp-Weber: „Das scheibchenweise Übermitteln immer neuer Hiobsbotschaften muss voller Transparenz weichen. Die äußerst rasante wirtschaftliche Talfahrt ist nur zum Teil mit schwierigen Rahmenbedingungen zu erklären. Hinzu kommen hausgemachte Probleme, die für die Aufrechterhaltung einer qualitativ hochwertigen und wohnortnahen Versorgung abgestellt werden müssen. In einem ersten Schritt muss die Geno unverzüglich aufhören, medizinische Leistungen zu erbringen, die die Kassen nach geltender Gesetzeslage nicht bezahlen. Das Regelwerk dazu ist bekannt und muss eingehalten werden, um hohe Verluste zu vermeiden. In einem weiteren Schritt müssen die Leistungen der Geno mit klaren medizinischen Schwerpunkten konzentriert werden. Das bedeutet auch Bettenabbau, weil nicht überall dieselben Angebote wie in den freien Kliniken bzw. an anderen Geno-Standorten erbracht werden müssen. Ein Abbau des ohnehin knappen Personals ist hingegen ausgeschlossen. Schließlich soll die Konzentration des Angebots dazu führen, dass auf den verbleibenden Stationen genügend Beschäftigte mit besseren Arbeitsbedingungen eingesetzt werden können. Das hilft, zeitweilige Stationsschließungen aufgrund nicht eingehaltener Personaluntergrenzen und dadurch verursachte Einnahmeverluste zu vermeiden. Eine Verschlankung der Geno-Angebote bei stabil bleibender Belegschaft verringert auch die teure Leiharbeit. Die immense Schieflage der Geno macht massive Eingriffe unausweichlich, damit der Klinikverbund überleben kann. Die Beschäftigten auf den Stationen leisten gute Arbeit. Sie sind die Leidtragenden einer Entwicklung, die so nicht weitergehen kann. Die Geno-Leitung muss sicherstellen, dass die Beschäftigten frühzeitig bei den anstehenden Veränderungen eingebunden werden.“
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