Vom Gang zum Bäcker übers Flanieren in der Einkaufsstraße bis zum täglichen Schulweg – Fußgänger*innen sind überall präsent. Gut ein Fünftel aller Wege werden in Bremen zu Fuß zurückgelegt. Doch die Bedingungen für den Fußverkehr sind alles andere als optimal: zugeparkte Gehwege, unsichere Kreuzungen, zu wenig Zebrastreifen oder Querungshilfen und kaum Bänke sind nur einige Punkte, die Fußgänger*innen täglich zu schaffen machen. Doch das soll sich nun ändern. Die Bedingungen fürs Zufußgehen sollen systematisch verbessert werden. Wie das am besten funktioniert, will die Stadt zunächst mit einem Modellprojekt in Gröpelingen erproben. Dabei geht es u.a. um bessere Wegebeziehungen, mehr Barrierefreiheit, fußgängerfreundliche Ampelschaltungen, mehr Grün und Bänke im öffentlichen Raum, aber auch um die Entschärfung von Konflikten zwischen Fußgänger*innen auf der einen sowie Rad- und Autofahrer*innen auf der anderen Seite. Das entsprechende Konzept wurde nun der Verkehrsdeputation vorgestellt.
Dazu erklärt der verkehrspolitische Sprecher Ralph Saxe: „Wo dem Fußverkehr eine angemessene Rolle eingeräumt wird, steigt die Attraktivität als Wohn- und Wirtschaftsort. Das Wohnumfeld verbessert sich und wird kinderfreundlicher, die nachbarschaftlichen Kontakte nehmen zu. Der Einzelhandel und die Gastronomie profitieren, wenn es Bereiche zum Flanieren und Verweilen gibt. Vor allem Kinder und ältere Menschen profitieren von sicheren und barrierefreien Wegen. Gerade für sie ist die fußläufige Erreichbarkeit ein entscheidender Faktor für Teilhabe. Um den Fußverkehr systematisch zu fördern, kann das Freiräumen der Gehwege von Autos nur ein Anfang sein. Nötig sind auch gute Wegebeziehungen, mehr Querungsmöglichkeiten und eine höhere Verkehrssicherheit. Dafür muss ein besonderes Augenmerk auf die Verkürzung der Wartezeiten für die Fußgänger*innen gelegt werden. Ebenso sind die Ampelphasen an vielen Stellen in Bremen einfach zu kurz bemessen, um sicher und stressfrei zu queren. Letzteres sollte durch die weitere Ausweitung von Tempo 30-Zonen flankiert werden. Auch Bänke und zusätzliches Grün in den Straßen sind Anreize, häufiger zu Fuß zu gehen. Das Modellprojekt in Gröpelingen ist sinnvoll, um Erkenntnisse über die systematische Förderung des Fußverkehrs zu gewinnen. Es muss der Ausgangspunkt sein, um den Fußverkehr in der gesamten Stadt nachhaltig zu verbessern. Wir werden uns in den weiteren Haushaltsberatungen dafür einsetzen, dass durch eine eigene Haushaltsstelle für den Fußverkehr bessere Bedingungen für seine Förderung geschaffen werden.“
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