Der Landesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen Bremen kritisiert Schulöffnungen 12. Januar 2021 Der Landesvorstand von Bündnis 90/Die Grünen Bremen sieht Schulöffnungen in Bremen ebenfalls kritisch und kommentiert die aktuelle Debatte wie folgt: Wir halten die Aufforderung der Bildungssenatorin an Eltern, „alle Kinder“ in die Schule zu schicken, in der aktuellen Situation für falsch. Es ist richtig, dass Schüler*innen so schnell wie möglich wieder die Schule besuchen sollen, zumal dauerhaft geschlossene Schulen zu großen sozialen und auch gesundheitlichen Problemen für Kinder und Familien führen können. Wir befinden uns aber in einer Phase der Pandemie mit immer noch viel zu hohen Infektionszahlen. Auch im Bundesland Bremen steigen die vergleichsweise niedrigen Zahlen wieder an. Für uns GRÜNE ist deshalb die oberste Priorität, weiterhin die Infektionszahlen zu senken, um die vielen Menschen in vulnerablen Gruppen zu schützen und eine Überlastung unseres Gesundheitssystems zu vermeiden. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn die Kontakte in der Bevölkerung von uns allen so stark wie möglich reduziert werden. Auf der anderen Seite sehen wir auch die Situation der vielen Eltern. Seit Monaten stehen sie vor dem schwierigen Drahtseilakt, ausfallende Kinderbetreuung und Schule neben dem Job zu realisieren. Das lässt sich nicht einfach mal so machen. Nicht zuletzt entstehen große Defizite für Kinder und Jugendlichen bei Bildung und sozialen Kontakten. Entgegen vieler Behauptungen der Vergangenheit finden aber auch in Bildungseinrichtungen viele Übertragungen statt – vor allen Dingen, wenn die Ansteckungsrate in der Bevölkerung hoch ist. Hinzu kommt die neue, deutlich ansteckendere Virusmutation, die sich bereits in Deutschland verbreitet. Damit wird die Eindämmung der Infektionen für uns alle noch schwieriger. Die kommenden Tage und Wochen werden entscheidend sein, um die Infektionszahlen wieder in den Griff bekommen. Möglichst viele Schüler*innen in Distanz unterrichten In der aktuellen Lage muss deshalb das Ziel sein, so viele Schüler*innen wie möglich im Distanzunterricht zu beschulen und so wenig wie möglich im Präsenzunterricht – und nicht umgekehrt. Ausnahmen sollen für Alleinerziehende und Eltern in systemrelevanten Berufen gelten sowie – wenn notwendig – für Kinder der Jahrgangsstufen 1-6. Ebenso sollten Schulen – gegebenenfalls in Absprache mit dem Jugendamt – individuelle Ausnahmen machen können für Schüler*innen mit einem besonders hohen Betreuungsbedarf. Wenn die Zahlen sinken, müssen Öffnungen stattfinden und hybride Unterrichtsformen mit einem höheren Präsenzanteil zum Zuge kommen. Der jetzige Weg kann im Verbund mit anderen Faktoren dazu führen, dass der Lockdown noch länger anhalten, die Lage in den Krankenhäusern noch dramatischer wird und dann Schulen möglicherweise doch ganz geschlossen werden müssen. Das wäre in vielerlei Hinsicht eine Katastrophe. Wir weisen in diesem Zusammenhang darauf hin, dass auch alle anderen gesellschaftlichen Bereiche ihren Beitrag leisten müssen und beispielsweise Unternehmen ihren Mitarbeiter*innen verpflichtend Home-Office ermöglichen müssen, wo dies möglich ist. Positionspapier des geschäftsführenden Landesvorstands von Bündnis 90/Die Grünen Bremen zur Corona-Pandemie Angesichts der noch immer hohen Infektionszahlen, der hohen Todesrate und der angespannten Lage in den Krankenhäusern wurde am 5. Januar der derzeitige, bundesweit geltende „Lockdown“ weiter verschärft. Der geschäftsführende Landesvortsand hat dazu bereits in der vergangenen Woche ein Positionspapier erarbeitet, in dem er eine verständliche Strategie mit Ampelsystem und einem Pandemierat fordert.