Das Bremer Regierungsbündnis will die Inklusion in den Bremer Kindertageseinrichtungen weiter verbessern. In einem ersten Schritt hat die Koalition dafür im
laufenden Haushalt 2022/23 für Schwerpunkteinrichtungen die Mittel um 1,5 Millionen Euro erhöht. Die Schwerpunkteinrichtungen sind auf Kinder mit festgestelltem Förderbedarf spezialisiert und erhalten dafür eine höhere Personal- und Mittelausstattung. Für den bedarfsgerechten Einsatz der zusätzlichen Personalressourcen erwarten die Regierungsfraktionen vor Beginn des neuen Kindergartenjahres
ab August einen Vorschlag vom Senat. Einen entsprechenden Antrag haben GRÜNE, SPD und DIE LINKE nun ins Parlament eingebracht. Angesichts der Zunahme an Inklusionskindern in den vergangenen Jahren und des Fachkräftemangels erwarten die Regierungsfraktionen darüber hinaus vom Senat einen Stufenplan zur Weiterentwicklung des Systems zur Inklusion von Kindern mit besonderem Förderbedarf, der auch den realistischen Mehrbedarf an Fachkräften abbildet. Nicht zuletzt soll der Senat mit einem bedarfsgerechten Qualifizierungsplan durch Aus- und Fortbildung für die benötigten Fachkräfte sorgen.
Solveig Eschen (Bündnis 90/DIE GRÜNEN): „Inklusion in Kitas besser ausstatten“
„Inklusion ist ein Menschenrecht! Der Inklusionsanspruch gilt selbstverständlich auch für die Kindertagesbetreuung. Das gelingt aber nur, wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Dafür wollen wir das unter Druck geratene System der Inklusion in den Kitas schnellstmöglich wieder besser ausstatten“, erläutert Solveig Eschen, kinderpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, die Initiative. „Im anstehenden Kita-Jahr wird von unserer Koalition mit den zusätzlichen 1,5 Millionen Euro der Grundstein dafür gelegt. Wichtige Aufgabe der nächsten Jahre wird es sein, in realistischen Stufen den benötigten Aufwuchs und Fachkräftebedarf zu stemmen. Hier muss der Senat zügig handeln“, bekräftigt Solveig Eschen.
Petra Krümpfer (SPD): „Kinder müssen die Förderung erhalten, die sie brauchen“
„Wir wollen eine gute Bildung von Anfang an. Und wir wollen gerechte Chancen für alle Kinder“, betont Petra Krümpfer, Sprecherin für Kinder und Jugend der SPD-Fraktion. „Das heißt natürlich auch, dass diejenigen Kinder mit einem Förderbedarf auch die Förderung erhalten, die sie brauchen. Die bisherige personelle Ausstattung hat die inzwischen erheblich anwachsende Anzahl von Kindern mit einem Förderbedarf nicht annähernd gedeckt. Deshalb haben wir als Koalition jetzt 1,5 Millionen Euro zusätzlich im Haushalt bereitgestellt. Diese Stärkung der Schwerpunktgruppen ist ein guter erster Schritt. In unserem Antrag schaffen wir nun die Basis, um das System weiterzuentwickeln und den Bedarf an benötigten Fachkräften zu decken.“
Sofia Leonidakis (LINKE): „Schwerpunkteinrichtungen nur erster Schritt zur Inklusion in Kitas“
„Im Jahr 2008 wurden stadtweit 41 so genannten Schwerpunkteinrichtungen definiert, in denen Kinder mit Förderbedarf betreut werden können. Seitdem hat sich die Zahl dieser Kinder in den Kitas fast verdreifacht, von 742 auf 2184. Die Ausstattung ist bisher nicht analog zu dieser Zunahme angestiegen“, so Sofia Leonidakis, Vorsitzende und kinderpolitische Sprecherin der Fraktion DIE LINKE. Viele Kinder mit Förderbedarf werden inzwischen auch in anderen Kitas als den Schwerpunkteinrichtungen betreut. „Wegen der steigenden Förderbedarfe bei Kita-Kindern haben wir uns dafür stark gemacht, dass durch einen Änderungsantrag der Koalitionsfraktionen 1,5 Millionen Euro zusätzlich in den Haushalt eingestellt wurden, um die Inklusion in den Kitas zu verbessern. Eins ist dabei klar: Das kann angesichts steigender Bedarfe nur ein Anfang sein“, so Leonidakis abschließend.
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