Besserer Baumschutz auf Baustellen, Klimawälder in benachteiligten Stadtteilen, mehr Straßenbäume und längere Pflege von Jungbäumen sowie die geplante Verschärfung der Baumschutzverordnung in Bremen und Bremerhaven – das ‚Handlungskonzept Stadtbäume‘ entfaltet seine Wirkung. Das belegt der aktuelle Sachstandsbericht, mit dem sich heute die Umweltdeputation beschäftigt. „Das ist ein echter Fortschrittsbericht. Der Bestand an Straßenbäumen hat seit 2019 erkennbar um 2000 Bäume zugenommen. Und das, obwohl die Trockenheit der letzten Jahre den Bäumen sichtbar zusetzt und zu verstärktem Verlust geführt hat. Viele Handlungsfelder des Konzeptes sind inzwischen umgesetzt. Bei Baumaßnahmen stärken Kontrollen, Baumbestandsbescheinigungen und eine herausgehobene Rolle des öffentlichen Grüns in Bauplänen den Baumschutz. Auch größere Pflanzgruben und Baumscheiben sowie die längere Bewässerung verbessern die Lebensbedingungen der Stadtbäume“, so der umweltpolitische Sprecher Ralph Saxe.
Um alte Bäume noch besser zu schützen, fordert der Grünen-Politiker mehr Personal für Baustellen-Kontrollen und die zügige Umsetzung der neuen Baumschutzverordnung: „Bäume sind ein enorm wichtiger Faktor beim Kampf gegen Klimakrise und den dramatischen Biodiversitätsverlust. Sie sind der wichtigste Baustein der Klimaanpassung und spenden Lebensqualität gerade auch in der Stadt. Ihr Schutz muss weiter erhöht werden. Eine neue Baumschutzsatzung ist für dieses Jahr in der Pipeline und greift unsere Vorschläge auf. Fast alle Bäume mit einem Stammumfang über 80 Zentimetern sollen künftig unter Schutz gestellt werden. Alleen und stadtbildprägende Hecken sollen ebenfalls geschützt werden. Wir werden mehr Flächen entsiegeln und viele neue Baumstandorte finden. 100.000 Straßenbäume statt jetzt 73.000 müssen auf mittlere Sicht das Ziel sein. Für den Schutz der Altbäume braucht es mehr Kontrollen von Baumaßnahmen im öffentlichen Raum. Das Personal sollte dafür verdoppelt werden. Selbst finanziell rechnet sich das: Die urbane Rendite von Baumschutz und Baumpflanzungen ist herausragend“, unterstreicht Ralph Saxe.
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