Helga Trüpel über Gender

Warum wir zwischen Sex, biologischem Geschlecht und Gender, sozialem Geschlecht unterscheiden sollten, auch im Sport.

Ich meine, dass eine frauensensible Medizin absolut notwendig ist. Oft ist von gendersensibler Medizin die Rede. Der englische Begriff Gender meint das soziale Geschlecht, die soziale Rolle. Sex meint den Menschen, die Frau mit ihren biologischen Eigenschaften.
Ich meine, dass in unseren grünen Debatten und in der gesellschaftlichen Debatte oft nicht klar genug zwischen Sex und Gender unterschieden wird. Kirsten Kappert-Gonther weist sehr zurecht bei BuBi am 31.5.25 darauf hin, dass die Medizin endlich sensibel werden muss, was Frauenkörper angeht. Dabei geht es um biologische Verschiedenheiten zu Männern und nicht um die soziale Rolle. Frauen sollen In ihrer unterschiedlichen biologischen Eigenschaften anerkannt und ernstgenommen werden, weil sie sonst nicht
richtig behandelt werden. Der männliche Körper soll nicht mehr der Normkörper sein.
Das ist etwas anderes als die weibliche soziale Rolle in einer patriarchalischen Gesellschaft. Die wollen wir Grüne mit ihren Einschränkungen überwinden.
Darum ist es richtig, von frauensensibler Medizin zu sprechen und nicht von gendersensibler. Denn hier geht es um biologische Unterschiede und nicht um auferlegte Geschlechterrollen.
Ich meine, das sollte auch Auswirkungen auf den Leistungssport haben. Wenn Frauen mit sekundären weiblichen Geschlechtsmerkmalen ausgestattet sind, also den äußeren weiblichen Geschlechtsmerkmalen, aber nicht den inneren, aber eine männliche Muskulatur haben und dadurch Frauen an Stärke überlegen sind, sollten sie z.B. als Boxerinnen nicht in der Frauenkonkurrenz starten, sondern in einem eigenen Wettbewerb. Auch hier geht es um biologische Unterschiede und nicht um Genderrollen.

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