Häusliche Gewalt: Kinderschutzbund für Beratungsstelle ausgewählt 6. November 2020 Der Kinderschutzbund ist als Träger der neuen Fachberatungsstelle für Kinder und Jugendliche, die häusliche Gewalt miterleben müssen oder gar selbst Opfer werden, ausgewählt worden. Für die aufsuchende Fachberatungsstelle sind im Haushalt pro Jahr rund 400.000 Euro veranschlagt. Mit dem neuen Angebot schließt Bremen auf grüne Initiative eine Lücke im System. Neben der aufsuchenden Arbeit und Hilfe für Kinder und junge Erwachsene bis 21 Jahre soll die Beratungsstelle unter anderem auch die Unterstützungsleistungen für die Betroffenen koordinieren, Fortbildungen zum Beispiel für Polizei und Justiz sowie Präventionsangebote in Schulen und Kitas anbieten. Angesichts der Corona-Pandemie, so die sozialpolitische Sprecherin Sahhanim Görgü-Philipp, muss die Beratungsstelle möglichst rasch ihre Arbeit aufnehmen: „Es ist zu befürchten, dass Existenzsorgen gepaart mit verstärkten Spannungen und Überforderung die Situation in Familien noch verschärft. Wer als Kind häusliche Gewalt miterleben muss oder gar selbst misshandelt wird, braucht schnell unbürokratische und individuell zugeschnittene Hilfe. Diese Hilfe der bereits existierenden Angebote soll die neue Fachberatungsstelle im Sinne der Kinder noch besser koordinieren. Das Ziel ist, junge Menschen mit sehr belastenden Erfahrungen zu schützen. Der Kinderschutzbund ist ein erfahrener Träger, der für diese Aufgabe beste Voraussetzungen mitbringt.“ Darüber hinaus unterstützt Sahhanim Görgü-Philipp die Initiative des Kinderschutzbundes, einen Schwerpunkt seiner Arbeit auf Bremen-Nord zu legen: „Für viele ist der Weg bis ins Zentrum zu lang. Daher unterstütze ich sehr die Idee, eine Außenstelle in Bremen-Nord aufzubauen. Die sozialräumliche Fokussierung auf Stadtteile, die besonders von Kinderarmut betroffen sind, halte ich für sehr wichtig. Damit wird dem Befund der 4. Armutskonferenz Rechnung getragen. Präventionsangebote im sozialen Nahraum werden so einfacher zu realisieren sein. Davon werden viele Kitas und Schulen profitieren, aber vor allem viele Kinder und Jugendliche, die bisher nicht so gut erreicht werden!“