Florian Pfeffer zur Diskussion um Fahrradroute „Wallring“: „Zukunft gestalten, anstatt sich ihr entgegen zu stellen!“ 22. Juni 2020 Die Handelskammer Bremen hat in einer Pressemitteilung am vergangenen Freitag auf die Pläne der Senatorin für Klimaschutz, Umwelt, Mobilität, Stadtentwicklung und Wohnungsbau reagiert, am Wall eine Radpremiumroute einzurichten. Florian Pfeffer, Landesvorstandssprecher von Bündnis 90/DIE GRÜNEN in Bremen kommentiert: „Ich bedaure es sehr, dass sich die Handelskammer diesem Zukunftsprojekt für die Bremer Innenstadt in den Weg stellt. Mit der Ankündigung, die Zusammenarbeit mit dem Bauressort infrage zu stellen, schießt die Handelskammer weit über das Ziel einer konstruktiven und gerne auch kritischen Diskussion hinaus. Die Führung der Radpremiumroute durch die Innenstadt war Gegenstand des Verkehrsentwicklungsplan-Prozesses. Der Bau der Radpremiumroute über den Wall ist zudem Teil des Green City Masterplans, der bereits 2018 öffentlich gemacht wurde. Wir wollen, dass die Bremer Innenstadt und der Einzelhandel florieren können. Dazu müssen wir nach vorne schauen und Konzepte entwickeln, die die großen Trends und Entwicklungen in Wirtschaft und Stadtplanung aufgreift, anstatt sich ihnen entgegen zu stellen! Die Verkehrswende spielt eine zentrale Rolle für die Entwicklung der Bremer Innenstadt und den Einzelhandel in Bremen. In vielen europäischen Großstädten zeigt sich, dass der Autoverkehr in den Innenstädten an Bedeutung verliert und der Fahrradverkehr sowie der ÖPNV zunimmt. Diese Entwicklung hat nicht nur ökologische, sondern auch wirtschaftliche Gründe. Die bedauernswerte Schließung der Kaufhof-Filiale in der Papenstraße macht erneut deutlich, dass der Online-Handel und ein verändertes Einkaufsverhalten unsere Innenstädte grundsätzlich verändern werden. Die Corona-Pandemie beschleunigt diese Entwicklung. Ob sie die Bremer City mit dem eigenen Auto erreichen, spielt für die Kund*innen des Einzelhandels eine untergeordnete Rolle. Das lässt sich unter anderem an den vielen freien Parkplätzen in den Parkhäusern im Zentrum ablesen. Stattdessen entscheiden eine gesteigerte Aufenthaltsqualität sowie ein interessanter Mix von Handel, Kultur, Wohnen und Arbeiten künftig über den Erfolg der Bremer City. Das macht Großstädte heutzutage attraktiv! Die Radpremiumroute wird nicht nur die Frequenz am Wallring erhöhen und die Erreichbarkeit der Innenstadt verbessern. Sie ist Teil einer in die Zukunft gerichteten Strategie, das Stadtzentrum von Bremen wieder beliebter zu machen – für die Bürger*innen von Bremen, Menschen aus dem Umland und Tourist*innen. Wir freuen uns, dass dieses Projekt jetzt an den Start geht!“