Der Bildungsmonitor 2025 der arbeitgebernahen Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) bestätigt die ernüchternde Realität im Bremer Bildungssystem: Trotz einiger positiver Entwicklungen bleibt Bremen auf dem letzten Platz im bundesweiten Vergleich. Das ist schlichtweg unfassbar für ein Bundesland mit unserem wissenschaftlichen Potenzial und unseren Ressourcen! Die Grünen Bremen sehen dringenden Handlungsbedarf und fordern ein entschlossenes Umsteuern in der Bremer Bildungspolitik.
Positiv hervorzuheben
Einzelne Erfolge – wie die hervorragende Entwicklung im Wissenschaftsbereich, insbesondere im MINT-Segment – verdeutlichen die Stärke des Wissenschaftsstandorts Bremen. Zahlreiche Akademiker*innen werden hier unter sehr guten Bedingungen ausgebildet. Diese positive Dynamik gilt es mit Senatorin Kathrin Moosdorf und dem bald kommenden Wissenschaftsplan 2030 konsequent fortzusetzen. Auch die Digitalisierung an Schulen zeigt positive Ergebnisse. Trotz Kritik an zu großen Gruppengrößen und dem anhaltenden Fachkräftemangel liegen die Betreuungsbedingungen in Kitas und Schule im Bundesdurchschnitt – ein Ergebnis deutlicher Anstrengungen, um den stark gestiegenen Kinderzahlen in Bremen gerecht zu werden.
Aber das reicht nicht – Platz 16 bleibt alarmierend!
Der traurige Fakt bleibt: Rang 16 im Bildungsmonitor, also der letzte Platz! Das ist angesichts der vorhandenen Potenziale und Ressourcen schlicht beschämend.
„Es ist unfassbar, dass trotz dieser positiven Entwicklungen Bremen weiterhin auf dem letzten Platz verharrt“, kritisiert Franziska Tell, Landesvorstandssprecherin der Grünen Bremen, die kürzlich aus der Elternzeit zurückgekehrt ist. „Als Mutter eines kleinen Kindes wünsche ich mir – wie alle Eltern und Großeltern in Bremen – eine Bildungslandschaft, die unseren Kindern echte Zukunftschancen bietet. Dafür müssen wir die frühkindliche Bildung stärken, den Ganztag ausbauen und die Sprachförderung intensivieren. Jedes Kind in Bremen verdient die bestmögliche Bildung, unabhängig von seiner Herkunft.“
Der designierte Bildungssenator steht vor enormen Herausforderungen und muss umgehend nach Amtsantritt konkrete Maßnahmen ergreifen, um das Bremer Bildungssystem auf Kurs zu bringen.
Die Grünen Bremen sehen konkrete Handlungsfelder:
1. Die Betreuungsquote in Kitas muss erhöht werden. Jetzt, wo mehr Plätze vorhanden sind, muss die Ansprache von Eltern – auch mehrsprachig – verbessert werden, um mehr Kinder frühzeitig in die Bildungseinrichtungen zu bringen.
2. Der Ausbau des geschlossenen Ganztags muss beschleunigt werden, um bis zum Rechtsanspruch 2026 alle Grundschulkinder in qualitativ hochwertige Angebote zu integrieren. Dabei setzen die Grünen auf Kooperationen mit beispielsweise Sport- und Kultureinrichtungen für eine sinnvolle Rhythmisierung des Schulalltags.
3. Die Sprachförderung bleibt eine zentrale Herausforderung. Mehrsprachigkeit sollte als Ressource anerkannt und gefördert werden, während gleichzeitig die Deutschförderung in allen Altersgruppen intensiviert wird.
4. Die Schulqualität muss durch bessere Lernumgebungen, Sanierung von Schulgebäuden und flexible Unterrichtskonzepte gesteigert werden.
„Die Startchancen-Initiative des Bundes, die noch von der Ampelregierung auf den Weg gebracht wurde, ist ein wichtiger Anfang, aber es braucht ein umfassendes Konzept für eine zukunftsfähige Bildungslandschaft in Bremen“, ergänzt Tell. „Als Grüne setzen wir uns dafür ein, dass die erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen dem Wissenschaftsbereich und den Schulen weiter ausgebaut wird. Der kommende Wissenschaftsplan wird hier wichtige Impulse setzen.“
Die Grünen Bremen fordern den designierten Bildungssenator auf, umgehend nach Amtsantritt einen Aktionsplan vorzulegen, der konkrete Maßnahmen und Ziele für die Verbesserung des Bremer Bildungssystems enthält.