Die Grünen in der Bremischen Bürgerschaft betonen bei einem Stadtteilbesuch in Kattenturm die Bedeutung der Städtebauförderung, um soziale Teilhabe, Klima-Resilienz und eine zukunftsfähige Quartiersentwicklung zu sichern.
Bei einem Stadtteilbesuch im Bremer Ortsteil Kattenturm hat sich die Fraktion der Grünen in der Bremischen Bürgerschaft über die Situation im Stadterneuerungsgebiet informiert, das mit Hilfe des Förderprogramms „Sozialer Zusammenhalt“ städtebaulich aufgewertet und sozial entwickelt wird. „Die Städtebauförderung ist für Kattenturm unverzichtbar“, sagt Bithja Menzel, Sprecherin für Stadtentwicklung. Sie warnt vor möglichen Kürzungen und verweist auf die zentrale Rolle der Bundesmittel im Bremer Haushalt. „Vielen sozialen, baulichen und auch klimatischen Herausforderungen würde Bremen nicht begegnen können, wenn diese wichtige Förderung wegfiele, die sich Bund und Bremen teilen.“
„Beteiligungsprozesse, wie sie in den Integrierten Entwicklungskonzepten vorgesehen sind, fördern nicht nur das Miteinander, sondern wirken sich auch direkt positiv auf die Wohnorte der Menschen im Quartier aus“, erklärt die Baupolitikerin der Grünen. Vor Ort in Kattenturm haben Fachleute aus der Verwaltung und von der Wohnungsbaugesellschaft Gewoba klargemacht, dass Stadtumbau und -entwicklung nicht nur etwas mit baulicher Substanz und der Gestaltung der öffentlichen Räume zu tun hat, sondern auch mit Demokratiebildung, sozialem Miteinander und Klimaanpassung.
In Kattenturm gibt es aktuell durch neu beplanbare Grundstücke ein günstiges Zeitfenster für die Neugestaltung der Ortsmitte. „Jetzt ist die gemeinsame Anstrengung aller beteiligten Ressorts gefordert, die zusammen mit Bürger*innen erarbeiteten Konzepte auch wie geplant umzusetzen“, appelliert Menzel an die beteiligten Senatsressorts.
Quartiersentwicklung als ressortübergreifendes Puzzle
„Von der benötigten Bildungseinrichtung über das neue Polizeigebäude bis hin zur Entsiegelung von Flächen für mehr Aufenthaltsqualität und Klima-Resilienz wird an allen Ecken deutlich, dass Stadt- und Quartiersentwicklung aus quasi allen Fachrichtungen Hand in Hand geplant und umgesetzt werden muss – dann können sich Stadtteile neu erfinden und zukunftsfest aufgestellt werden“, ergänzt die Fraktionsvorsitzende Henrike Müller. Besonders deutlich wurde beim Rundgang durch den Stadtteil etwa das Zusammenspiel von Umweltressort und Bauressort, die nach einer breit angelegten Stadtklimaanalyse nun Maßnahmen in das Entwicklungskonzept integrieren, die in Zukunft Starkregen und Hitze erträglicher für das Quartier machen sollen.
Städtebauförderung bleibt unverzichtbar für Bremen
„Auch andere Quartiere müssen weiterhin von der Kombination aus Sanierungsbedarf, zeitlich und historisch passender Gelegenheit und ausreichend Fördermitteln nachhaltig profitieren können und dabei von guter, ressortübergreifender Arbeit unterstützt werden“, so Bithja Menzel. Die Grünen-Fraktion will sich deshalb sowohl in Bremen als auch auf Bundesebene für eine Fortsetzung der Programme für den Stadtumbau einsetzen. „Die Prioritäten dabei verschieben sich über die Jahrzehnte naturgemäß mit der historischen Entwicklung der Stadtteile, mit dem Fortschreiten der Klimakrise und mit der Transformation der Wirtschaft oder des Verkehrs. Dass wir in Bremen solche Prozesse wirkungsvoll begleiten können, macht unsere Quartiere von Blumenthal über Gröpelingen und Huckelriede bis Kattenturm lebenswert und zukunftstauglich“, fasst Menzel den Bedarf und die Chancen auch für die kommenden Jahre und Jahrzehnte zusammen.