Bremerhavens Traumschiff „Najade“ sofort stoppen!

Pressemitteilung der Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft

Michael Labetzke, Sprecher für Bremerhaven der Bürgerschaftsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen, fordert den Bremerhavener Magistrat sowie die Verantwortlichen der SPD auf allen Ebenen von der Bundesregierung bis in die Stadt auf, auf den unsinnigen Nachbau des Segelschiffes „Najade“ zu verzichten „und dieses irre teure Show-Projekt sofort zu stoppen“.

Es müsse „in der absolut dramatischen Haushaltslage der Seestadt nach innen und auch nach außen klar und deutlich sein, dass nicht jede verrückte Idee einfach weitergedreht wird, die man es sich einmal ausgedacht hatte“, so Labetzke. „Haushaltsdisziplin und Sparwillen müssen jetzt die zentralen Botschaften sein und nichts anderes – schon gar nicht trotziges Beharren auf Pseudo-Prestigeprojekten. Das haben führende Köpfe in Bremerhaven offensichtlich immer noch nicht begriffen. Auch vom Senat und von der Bundesregierung erwarten die Grünen, dass ein millionenschweres künstliches Museumsschiff nicht einfach durchgewinkt wird.“

„Es ist ein absolutes Unding, dass der Magistrat in einer öffentlichen Verlautbarung einfach angibt, an diesem mittlerweile sieben Jahre währenden unsinnigen Unterfangen immer noch weiter festhalten zu wollen. Die Idee war schon am Anfang nicht ausgereift, eine Wirtschaftlichkeit scheint nach wie vor nicht gegeben zu sein und Bremerhaven muss nun immer dringlicher vor weiterem Schaden durch ein unkalkulierbares Kostenrisiko bewahrt werden. Die Verantwortlichen der Stadt aus Magistrat und Koalition in der Stadtverordnetenversammlung scheinen den Ernst der Lage unserer Stadt nicht auf dem Radar zu haben: Während vieles nicht mehr bezahlbar ist, fantasiert sich insbesondere die SPD noch ein Traumschiff zusammen. Das ist nicht nur ein Trauerspiel, sondern mittlerweile beschämend. Die Menschen unserer Stadt erwarten verantwortungsvolle Finanzpolitik für unsere Zukunft – damit wäre hier Vertrauen zurückzugewinnen, statt es zu verjubeln“, mahnt Labetzke.

Wichtiger ist den Grünen die Sanierung des Schifffahrtsmuseums als nachhaltiges Projekt, das Tourismus, Kultur und Wissenschaft tatsächlich verbindet. „Ich erwarte, dass der SPD-Bundestagsabgeordnete Uwe Schmidt sich als erfahrener Haushaltspolitiker mit aller Kraft für seinen Wahlkreis Bremerhaven einsetzt und dafür sorgt, dass nicht in Anspruch genommene Mittel für die „Najade“ künftig dem Scharoun-Bau zugutekommen können. Dessen Renovierung, die weder Bremerhaven noch Bremen alleine stemmen können, ist und muss von höchster Priorität sein und nicht gekünstelte Prestigeobjekte wie die Najade“, schließt Labetzke.