Klimaschutz und soziale Verantwortung ernst nehmen
Die Bremer Grünen fordern nachdrücklich den Erhalt der Horner Spitze. Die Fläche zwischen Horn und Schwachhausen ist ein Schatz für Klima, Natur und Lebensqualität in der Stadt. Die sechs Hektar große Naturfläche nahe der Universität Bremen ist nicht nur Heimat des Vereins „Kinder, Wald und Wiese“, der dort wertvolle pädagogische Arbeit leistet, sondern erfüllt auch eine zentrale Funktion als Kaltluftschneise, die laut aktuellem Hitzeplan des Umweltressorts das anliegende Wohngebiet im Sommer um drei bis fünf Grad kühlt.
„Wer heute noch Frischluftschneisen versiegelt, stellt sich gegen Klimaschutz, gegen Gesundheit und gegen soziale Verantwortung. Es ist inakzeptabel, dass hier von der Wirtschaftsbehörde Ökologie gegen Ökonomie ausgespielt wird, obwohl dafür keinerlei Notwendigkeit besteht“, erklärt Josephine Assmus, Landesvorstandssprecherin der Bremer Grünen. „Wir stehen fest an der Seite der Bürgerinitiative, des Vereins ‚Kinder, Wald und Wiese‘ und aller, die sich für den Erhalt der Horner Spitze einsetzen.“
„Die ökologische Bedeutung der Horner Spitze ist unbestritten und wird sogar in der Machbarkeitsuntersuchung bestätigt. Laut dieser hat das Gebiet eine ‚mittlere und hohe Bedeutung in der Kaltluftentstehung'“, führt Assmus weiter aus.
„Zudem sind unter Schutz stehende Bäume und Pflanzenarten, die auf der Roten Liste stehen, durch die Baupläne bedroht. In Zeiten der Klimakrise und schwindender Biodiversität ist es unverantwortlich, eine derart wichtige ökologische Fläche zu opfern.“
Allerdings ist die Machbarkeitsuntersuchung der Wirtschaftsförderung Bremen (WfB) aus unserer Sicht keine Grundlage für eine verantwortungsvolle Entscheidung. Sie blendet zentrale Aspekte wie Stadtklima, Artenvielfalt und soziale Nutzung systematisch aus – und suggeriert eine Alternativlosigkeit, die es nicht gibt.
Auch die grünen Beiratsfraktionen in Horn-Lehe und Schwachhausen positionieren sich klar gegen die Bebauungspläne. Franziska Tell, Landesvorstandssprecherin der Grünen, betont:
„Klimaschutz beginnt vor der eigenen Haustür. Die Horner Spitze ist ein unverzichtbarer grüner Lebensraum, der täglich von Schulen, Kitas und Jugendgruppen genutzt wird. Die vorgeschlagene Umsiedlung des Vereins ‚Kinder, Wald und Wiese‘ auf das ehemalige Campingplatzgelände am Stadtwaldsee ist keine praktikable Lösung. Die Wege dorthin sind insbesondere für Kinder viel zu weit, um die Angebote dann noch nutzen zu können. Außerdem ist die Fläche zu klein, um die bisherige wertvolle Arbeit des Vereins fortzuführen.“
„Wir machen Politik, damit alle atmen können – im wörtlichen wie im übertragenen Sinn. Wir schützen Grünflächen, fördern Schwammstadt-Prinzipien und machen Bremen klimaneutral. Die Horner Spitze ist genau die Art Fläche, die wir erhalten müssen. Eine klimagerechte, soziale und lebenswerte Stadt entsteht nicht durch Beton, sondern durch Weitsicht, Rückgrat und Respekt vor dem, was uns alle trägt“, so Franziska Tell.
Die Entscheidung über die Zukunft der Horner Spitze soll laut Behörde noch vor der Sommerpause von Senat und Wirtschaftsdeputation getroffen werden. Unsere Haltung ist klar: Die Pläne zur Bebauung der Horner Spitze müssen gestoppt und echte Alternativen geprüft werden. Eine klimasoziale Stadtentwicklung funktioniert nicht gegen die Natur, sondern nur mit ihr. Die langfristigen ökologischen und sozialen Folgen einer Bebauung dürfen nicht ignoriert werden.