Demokratie ist Dabeisein: Kinder- und Jugendbeteiligung in den digitalen Alltag integrieren

Junge Menschen müssen demokratisch mitentscheiden – möglichst alltäglich und möglichst überall

Um die gesellschaftliche und politische Teilhabe von Kindern und Jugendlichen zu fördern, hat die Bürgerschaft im Mai 2021 deren Beteiligungsrechte einstimmig in die Landesverfassung aufgenommen. „Das beschreibt und sichert unsere Vision von einer kinder- und jugendgerechten Gesellschaft, von Teilhabe aller gesellschaftlichen Gruppen am politischen, sozialen und kulturellen Geschehen“, erklärt Sahhanim Görgü-Philipp, die sozialpolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion in der Bremischen Bürgerschaft, zur heutigen Debatte über eine jetzt zu entwickelnde Kinder- und Jugendbeteiligungsstrategie: „Heute kommen wir der Einlösung dieses Versprechens wieder einen Schritt näher: Wir fordern den Senat auf, die Idee von Mitwirkung und Teilhabe der Kinder und Jugendlichen in der ganzen gesellschaftlichen Breite umzusetzen. Beteiligungsangebote müssen sich dabei auch an junge Menschen mit Behinderung und an diejenigen richten, die als minderjährige Geflüchtete zur bremischen Gesellschaft gehören oder die etwa in Einrichtungen der Jugendhilfe aufwachsen.“

„Beteiligung muss sich im Alltag konkretisieren – vor Ort, im Quartier, in den Bildungseinrichtungen, in der Freizeit und in Nachbarschaft und Familie“, sagt Görgü-Philipp. „Denn auch mit noch so vielfältigen Beteiligungsformaten wie Jugendforen, Jugendbeiräten, der Schüler*innenvertretung, „Jugend debattiert“ und Jugendparlament erreichen wir längst noch nicht alle Jugendlichen in Bremen und Bremerhaven. Neue digitale Beteiligungsformate können helfen, junge Menschen unmittelbar und niedrigschwellig in ihrem digitalen Alltag in Entscheidungsprozesse einzubinden. So können Kinder und Jugendliche zur medienkompetenten und demokratischen Meinungsbildung und -äußerung auf ihren Handys und Tablets motiviert und ermächtigt werden.“

„Beginnend mit Modellprojekten in Blumenthal, Walle und Huchting werden jetzt die digitale Infrastruktur um die Lernplattform itslearning sowie verschiedene Formate der Beteiligung gemeinsam mit den Jugendlichen vor Ort erprobt und entwickelt und dann Schritt für Schritt auf ganz Bremen ausgerollt“, fasst die sozialpolitische Sprecherin die nächsten Schritte zu einer umfassenden Kinder- und Jugendbeteiligung zusammen: „In diesen Stadtteilen gibt es schon viele wertvolle und sehr verschiedene Erfahrungen und Ansätze; die werden uns helfen, taugliche und nutzbare Formate in ganz Bremen zu etablieren – gerade auch dabei ist die Mitwirkung junger Menschen mit ihren eigenen Erfahrungen, Bedürfnissen und Interessen produktiv und hilfreich.“