Nach dem Starkregen ist vor dem Starkregen: Klimaanpassungsmaßnahmen zur Schwammstadt gehören zur Daseinsvorsorge

Je mehr Wasser versickern kann, desto weniger rauscht in Kanäle und Keller – und desto mehr könnte es an heißen und trockenen Tagen Bremens Bürger*innen genauso wie Bremens Bäumen helfen.

Philipp Bruck, der klimapolitische Sprecher und stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Grünen-Bürgerschaftsfraktion, zum gestrigen Starkregen in Bremen:
 
„Dass gestern schon wieder ein heftiges Starkregenereignis Bremen getroffen hat – und dass es nicht das erste in den vergangenen Jahren war –, hat wieder einmal gezeigt, dass solche Unwetterereignisse mit der sich verschärfenden Klimakrise regelmäßig bittere Realität sind und bleiben werden. Bremen muss sich darauf einstellen und nachhaltig vorbereiten: Klimaanpassungsmaßnahmen gehören zur Daseinsvorsorge des Staates für seine Bürger. Tausende Bremer*innen mussten gestern wegen des durch Straßen und über Plätze fließenden Wassers und einer überlasteten Kanalisation das Regenwasser aus Untergeschossen und Kellern pumpen und schöpfen. Sie haben teilweise hohe Schäden zu verkraften. Straßen, Unterführungen und Tunnel waren blockiert. Die Feuerwehr war helfend im Dauereinsatz.
 
Dem Leitbild der „Schwammstadt“ folgend, muss Bremen so umgebaut werden, dass die Stadt bei heftigem Regen so viel Wasser wie möglich aufnimmt und versickern lässt, statt es als Abwasser in die überforderte Kanalisation zu leiten. Die wichtigste Aufgabe ist dafür die Entsiegelung von Straßenräumen, von Parkplätzen, von öffentlichen Plätzen und privaten Flächen: Je mehr Wasser dort versickern kann, desto weniger Wasser landet in den Kellern von uns Bremer*innen. Dass für die nächsten Tage 30°C angesagt sind, zeigt den ganzen Wert der künftigen Schwammstadt: Je mehr Wasser gestern im Boden zurückgehalten worden wäre, desto stärker würde Bremen für die nächsten heißen und trockenen Tage davon profitieren – Bremens Bürger*innen genauso wie Bremens Bäume.“