Die Universität Bremen will mit ihrem Fachbereich Rechtswissenschaften in die Innenstadt umziehen. Für die 1500 Studierenden und 160 Beschäftigten soll das ehemalige Landesbank-Gebäude am Domshof ab kommendem Jahr angemietet werden. Der Senat will dafür auf seiner nächsten Sitzung den Weg frei machen, wie jetzt angekündigt wurde. Die Grünen-Fraktion bewertet das Vorhaben als wichtigen Impuls für die Wissenschaft und die Innenstadtentwicklung. „Gegenüber dem Ursprungsplan des Bürgermeisters, die Uni an den Brill zu bringen, steht mit dem ehemaligen Landesbank-Gebäude jetzt endlich ein wesentlich realistischerer Standort zur Verfügung. Wir unterstützen den beabsichtigten Beschluss zum Umzug von Teilen der Universität in das Gebäude der ehemaligen Landesbank. Das ist nicht nur ein belebendes Element für die Innenstadt. Der Universität und ihrem Jura-Bereich bieten sich damit auch Synergiemöglichkeiten mit den ansässigen Gerichten, Anwaltskanzleien und Kooperationspartnern wie der Verbraucherzentrale oder der Arbeitnehmerkammer im näheren Umfeld. Nicht zuletzt kann sich die Universität in dieser zentralen Lage noch mehr für die Stadtgesellschaft öffnen. So sieht das Konzept u.a. vor, die ehemalige Kassenhalle für öffentliche Vorträge, Ausstellungen und andere Veranstaltungen zu nutzen. Es gilt nun, die sich bietenden Chancen zu nutzen und auch bei den Planungen rund um den Domshof den Unistandort gleich mit zu bedenken. Ziel muss ein integriertes Konzept sein, das Anknüpfungspunkte für alle Seiten beinhaltet“, so die stadtentwicklungspolitische Sprecherin Solveig Eschen.
Solveig Eschen betont zugleich, dass das Wissenschaftsressort sich mit Blick auf die Kaltmiete von knapp 2,8 Millionen Euro jährlich nun um ein nachhaltiges Finanzierungskonzept kümmern muss: „Aufgabe des Wissenschaftsressorts ist es nun, die noch unklare Finanzierung ab 2024 zügig sicherzustellen. Ein tragfähiges Finanzierungskonzept ist unbedingte Voraussetzung für das Gelingen des Projektes. Nachhaltig geplant, hat die Uni in der Innenstadt die Chance, zum Erfolgsmodell für beide Seiten zu werden.“
Um für die Studierenden gute Rahmenbedingungen zu schaffen, ist auch noch ein großer Hörsaal in der City nötig. Die Grünen-Fraktion fordert in diesem Zusammenhang Tempo sowie zusätzlich bei den Planungen auch ein Studierendenwohnheim in der Innenstadt zu berücksichtigen. „Zur nachhaltigen Planung der Innenstadt-Dependance der Uni gehört erstens eine zügige Entscheidung, wo und wie der erforderliche Hörsaal realisiert werden kann, und zweitens das Thema studentisches Wohnen von Beginn an einzubeziehen. Die Innenstadt wird in Zukunft ohnehin einen höheren Wohnanteil haben. Mit dem Umzug von Teilen der Uni in die City liegt es nahe, dort auch gleich ein Studierendenwohnheim mit zu planen“, unterstreicht Solveig Eschen.
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